An das internationale Proletariat, die unterdrückten Volker, internationale kommunistische Bewegung und kommunistischen Geschwisterparteien!:MIT DER PARTEI ZUR REVOLUTION, RUHM UNSEREM 1. KONGRESS!

Erklärung Nr.: 2019/05

 

An das internationale Proletariat, die unterdrückten Volker, internationale kommunistische Bewegung und kommunistischen Geschwisterparteien!

MIT DER PARTEI ZUR REVOLUTION, RUHM UNSEREM 1. KONGRESS!

Unsere Partei TKP-ML die führende Kraft der Türkei – Einheit des internationalen Proletariats ist, hat 47 Jahre nach ihrer Gründung ihren 1. Kongress verwirklicht.

Unser 1. Kongress ist von historischer Bedeutung, was die Widerherstellung der Willens- und Aktionseinheit unserer Partei gegen den rechtsopportunistisch, putschistisch – liquidatioristischen Angriff  betrifft, mit dem wir im Anschluss an die im Jahr 2015 konfrontiert wurden, die gegen unsere Partei gerichtet war, und gegen alle Repressalien, Festnahme- und Verhaftungsangriffe  der internationalen Bourgeoisie und der türkischen herrschenden Klassen.

Unser 1. Kongress hat die Entwicklungen, die es weltweit und in der Türkei in den letzten l0 Jahren seit der 8.  Konferenz bis heute gab, und die von unserer Partei in diesem Zeitraum verfolgte Linie analysiert und mit revolutionären Ergebnissen zu einer Synthese verbunden. Unser 1. Kongress hat das seit der Gründung vernachlässigte Parteiprogramm mit den Beurteilungen und  Einschätzungen erstellt,  die er  im Lichte der weltweiten Veränderungen und der Veränderungen in der Türkei vorgenommen hat, und ausgehend von den praktischen Erfahrungen, die er gemacht hat, seine  Satzung aktualisiert. Unser  l. Kongress hat zugleich in Bezug  auf  die  internationale Tätigkeiten diverse  Beschlüsse gefasst, auf  die  unser  Gründungsanführer   Ibrahim  Kaypakkaya in seinem Kampf gegen die revisionistischen Linie eingegangen war,  und  hat  die  allgemeine Linie  der  internationalen Aktivität unserer  Partei bestätigt  und  folgendermaßen formuliert; Die Revolution im  Lande  fördern,  um der Weltrevolution dienen  zu können”.

Unser Kongress hat auf zwei Eigenschaften der internationalen Aktivität hingewiesen und sie als Verwirklichung der Revolution im eigenen Land, als Solidarität mit Revolutionen anderer Länder und als gegenseitigen Wissens- und Erfahrungstransfer beschrieben. Er hat die internationale Aktivität als eine der Hauptverantwortungen unserer Partei definiert und unserer Partei Aufgaben und Verantwortungen vorgesetzt, die sie zu erfüllen hat.

An die internationale kommunistische Bewegung und kommunistischen Geschwisterparteien!

Genossinen und Genossen!

Unser 1. Kongress bewertet die Bedeutung dieser Verantwortung parallel zu den Problemen und Brüchen, die die internationale kommunistische Bewegung in manchen Ländern bei ihren Volkskampfpraktiken und revolutionären Kämpfen nach dem Tod des Vorsitzenden Mao, nach der  revisionistischen Machtergreifung  in China und Restauration des Kapitalismus hatte; hatte parallel dazu, dass das kommunistische Subjekt, welches den Klassenkampf anführen soll, trotz der Dynamik der Massen sich nicht regeneriert und keinen Fortschritt gemacht hat, im Gegenteil jede Art der reformistisch-revisionistischen Strömung und Auffassung sich verstärkt hat.

Unser I. Kongress vertritt die Auffassung, dass in einer Phase, in der Imperialismus und seine inländischen Diener ihre Angriffe auf die Arbeiterklasse und Volksmassen verstärkt haben, in der die kleinbürgerliche Strömungen jeglicher Art, insbesondere der moderne Revisionismus, sich tummeln und Reformismus und Trotzkismus ihre Angriffe auf die MLM Ideologie in unterschiedlicher Erscheinungsform international verstärkt haben, der Bedarf für die Bildung einer ideologischen Zentrale durch kommunistische Parteien und Organisationen besteht. Das Bündnis der Kommunisten ist kein Problem der Zukunft, sondern ein gegenwärtiges Problem, und das Proletariat braucht eine internationale Organisation.

Lehre und Auseinandertreiben der internationalen kommunistischen Bewegung haben nach Genosse Mao zugenommen, und Opportunismus und Revisionismus haben sich in unterschiedlichen Erscheinungsformen weiterentwickelt. Viel wichtiger ist, dass sie sich die institutionellen Initiativen und Vereinigungen zur Regenerierung der UKH (A.d.O.: internationale kommunistische Bewegung) in der unsere Partei auch vertreten ist, aufgelöst haben. In diesem Sinne gibt es innerhalb der UKH einen Zerfalls- und Krisenzustand. Unser Kongress ist zu der Auffassung gelangt, dass unsere Partei ihre Rolle und Aufgabe, die sie in dieser Hinsicht übernehmen muss, nicht erfüllen konnte, und aus diesem Grunde eine selbstkritische Praxis darlegen muss.

Unser I. Kongress ist der Auffassung, dass man sich diesen Prozess innerhalb der UKH nicht von der Krise getrennt vorstellen kann, in der das imperialistisch kapitalistische System steckt. Man muss im Wesentlichen nicht von einer Veränderung des imperialistisch kapitalistischen Systems, sondern lediglich darüber reden, dass es sich in wirtschaftlich, sozialen, kulturellen, politischen Bereichen neu produziert und UKH diesen Veränderungen nicht hinreichend Antwort leisten konnte.

Unser 1. Kongress ist der Auffassung, dass die Krise des imperialistisch kapitalistischen Systems zu Neuausrichtungen und Veränderungen im Kräftegleichgewicht unter  den Imperialisten führt, neue imperialistische Bündnisse und Zentren noch mehr verdeutlicht und der Markt- und Hegemoniekampf dem Kern des imperialistisch kapitalistischen Systems entsprechend in verschiedener Form und in voller Geschwindigkeit weitergeht. Unser Kongress ist der Auffassung, dass diejenigen, die infolge der Analyse dieser Situation unter allen Umständen, in denen man unzureichend ist, für sich die Führung des Klassenkampfes beanspruchen, zwangsläufig auf falsche Wege geraten werden.

Unser I. Kongress ist der Meinung, dass zwar mit der beträchtlichen und erschütternden Auswirkung der Volkskampfes, die nach dem Tod des Vorsitzenden Mao unter der  Führung von Kommunisten gegen die Probleme der kommunistischen Bewegung stattfanden, ein positiver Wind geweht hat, aber die Niederlagen und Engpässe dieser Volkskämpfe, vor allem die von ihren Führungen eingenommenen Haltungen, hatten zur Folge, dass die kommunistische Bewegung beim Empfangen und Zurücktreiben dieser gegenrevolutionären Welle in eine äußerst negative Situation geriet.

Zwar ging die mit Peru begonnene Volkskampfpraxis mit Nepal weiter, aber das Ergebnis, welches diese Landeserfahrungen erreicht haben, hat diese Negativität noch mehr verstärkt.

Deshalb wäre es richtig, bei UKH nicht von einem Angriffsphase, sondern von einer Verteidigungsphase zu reden. Der Verteidigungszustand in den Reihen sorgt dafür, dass den Angriffen des imperialistisch kapitalistischen Systems keine Antwort geleistet und mit dem Kampf der Arbeiterklasse und der werktätigen Bevölkerung keine Beziehung auf der richtigen Grundlage aufgebaut wird und in Verbindung  damit ein gewisser Druck entsteht und man im Namen der „Lösung” sich verschiedenen Wegen zuwendet. „Neuerungen” erscheinen auf der Tagesordnung, wobei in Wirklichkeit alte revisionistische Thesen, die nicht neu sind, aktualisiert werden. In der jüngsten Phase unserer Partei zeigt sich als weiteres Extrem, dass für bestehende Probleme keine Lösung gefunden und momentane Probleme des Klassenkampfes nicht bewältigt werden können und dieser Umstand die Entstehung des Dogmatismus mit sich bringt und die Grundlage für eine Linie bildet, die objektive Realität durch die eigene Subjektivität zu ersetzen versucht, was wiederum die Entstehung und Entwicklung von Linien zur Folge hat, die kommunistische Parteien von innen zerschlagen und zur Liquidation neigen.

Unser 1. Kongress vertritt die Auffassung, dass beide Linien im Hinblick auf die UKH verurteilt werden müssen. Wenn die MLM-Wissenschaft ein Wegweiser für Aktionen ist, so ist die Lösung von momentanen Problemen und die Antwort auf Probleme des Klassenkampfes weder mit der Revidierung von Grundbegriffen der MLM- Wissenschaft noch mit der dogmatischen Verteidigung dieser Grundbegriffe zu realisieren.

Genossinen Genossen

Wie wir bereits darauf hingewiesen haben, gibt es in Bezug auf das imperialistisch­ kapitalistischen System keine wesentliche Veränderung. Die Politik,die dieses im Grunde keine Veränderung aufweisende System heranzieht, um seinen Krisenzustand zu überwinden und dessen Krisenzustand gegenwärtig Ausmaß annimmt, sollten nicht in die Irre führen. Die Angriffe, die das imperialistisch kapitalistische System an den Tag legt und die Politik, die es umsetzt, beinhalten zwar einige Erneuerungen, aber man muss sich darüber im klaren sein, dass diese Erneuerungen sich aus demselben Kern ergeben.

Kommunisten gehen von Faktenrealität aus. Wir fassen es mit den wesentlichen Worten von K. Marx zusammen: “Alle Wissenschaft wäre überflüssig, wenn die Erscheinungsform und das Wesen der Dinge unmittelbar zusammenfielen”. Die Linie, auf die wir uns konzentrieren oder mit der wir ganz fest verbunden sein müssen, ist folglich die proletarische Wissenschaft, MLM. Hierüber führt der Weg, um die heutigen Veränderungen analysieren und auf die Angriffe des imperialistisch kapitalistischen Systems Antwort leisten und mit dem Kampf der Arbeiterklasse und unterdrückten Volker auf der richtigen Grundlage in Verbindung aufnehmen zu können. Wenn MLM eine Wissenschaft ist -wobei das unzweifelhaft stimmt- besteht das grundlegende Problem darin, die Richtigkeit dieser in der Praxis oftmals bewiesenen Wissenschaft zu hinterfragen. Darüber hinaus kann diese Wissenschaft so eingesetzt werden, wie es erforderlich ist und ausgehend von dem allgemein Richtigen im Hinblick auf die Lösung von momentanen Problemen, taktische Politiken entwickeln zu können. In dem Maße, wie das nicht gemacht wird/nicht gemacht werden kann, wird man zwangsläufig in Diskussionen über die Grundlagen der Wissenschaft geraten und sie “anzweifeln“. Und weil man sich nicht gegen die Angriffe wehrt, wird man zwangsläufig im Namen der “Lösung” das allgemein wissenschaftlich Richtige wie ein Papagei wiederholen und in diesem Sinne dem Dogmatismus verfallen.

Allein mit der richtigen Analyse der erlebten Veränderungen nimmt das Problem natürlich kein Ende. Das Wichtige ist, die Welt zu verändern. Das ist eine der Eigenschaften, die ihr den Charakter einer Wissenschaft verleiht. Nicht nur weil die KPdSU unter Lenins Führung den Marxismus und die KPch unter Maos Führung den Marxismus-Leninismus lediglich als wissenschaftliche Ideologie vorgenommen haben, sondern weil sie zugleich diese wissenschaftliche Ideologie den objektiven Umständen entsprechend einsetzen konnten, haben sie den Sieg errungen. Man kann vorhandene Probleme nicht angehen, indem man sich die MLM Wissenschaft zu eigen macht oder sie als richtig betrachtet. Wenn dem so wäre, wäre unsere Arbeit in der Tat sehr einfach. In diesem Sinne reicht es nicht aus, sich der MLM Ideologie anzunehmen. Unser Kongress ist der Auffassung, dass MLM innerhalb des Klassenkampfes, beispielsweise innerhalb der Volkskampferfahrungen der verschiedenen Länder oder innerhalb des Aktionismus der Massen, die vom „Arabischen Frühling” bis zum „Gezi- Aufstand” und von da bis hin zu den „Gelbwesten” reichen, eingesetzt und die vorhandene Erfahrung als Lösungsweg für neue Probleme bereichert werden muss.

Unser  1. Kongress ist der Auffassung , dass es den Kern unserer allgemeinen politischen Linie bildet, unter allen Bedingungen und Umständen von den universellen MLM Gesetzen auszugehen und diese Wissenschaft mit der konkreten Revolutionspraxis unseres eigenen Landes zu vereinen, auch zu bereichern und aufs Neue hervorzubringen.

Unser I. Kongress begrüßt den Kampf des internationalen Proletariats und der unterdrückten Völker der und wiederholt seine Entschlossenheit zum Kampf in der Türkei und in Türkei Kurdistan als bescheidenen Beitrag zu diesem Kampf.

Es lebe unser 1. Kongress!

Es lebe der Marxismus-Leninismus-Maoismus!

Es lebe der proletarische Internationalismus!

TKP-ML Zentralkomitee Politbüro

April 2019