Aus Anlass zum 40. Jahrestag der Großen Proletarischen Kulturrevolution Maos und dem 50 jährigen Kampf gegen den modern- Revisionismus werden in diesem Text folgende politische Themen behandelt:

Aus Anlass zum 40. Jahrestag der Großen Proletarischen Kulturrevolution Maos und dem 50 jährigen Kampf gegen den modern- Revisionismus werden in diesem Text folgende politische Themen behandelt:

Die historische Bedeutung, politische Wichtigkeit und theoretischen Lehren der Großen Proletarischen Kulturrevolution, die Klassen und Klassenkämpfe während der Proletarischen Diktatur, die Fortführung der Revolution während der Proletarischen Diktatur und der Kampf gegen die Restauration des Kapitalismus durch den modernen- Revisionismus.

Die Lehre, die Periode sowie die entwickelnde Schlacht gegen den modern- Revisionismus unter der Führung Maos und der KPC (Kommunistische Partei China).

1.Die historische Bedeutung der Großen Kulturrevolution, ihre politische Wichtigkeit und ihre theoretische Lehre:

Wie Mao Tse-tung bereits sagte: „Dieses Feuer habe ich selbst gezündet.“ So begann die Große Proletarische Kulturrevolution am 16. Mai 1966 mit einem Rundschreiben der KPC (Kommunistische Partei Chinas). Am 5. August hat Mao das große Transparent sogar selbst geschrieben: „Bombardiere die Hauptquartiere der Bourgeoisie!“ Damit hatte Mao einen neuen Weg des Kampfes festgelegt, der zwei bis fünf Jahre andauern sollte. Diese Methode zielte in erster Linie gegen die Bourgeoisie, die sich im eigenen ZK der KPC eingenistet hatte. Sie war die patentierte Bourgeoisie in der KP Chinas. Aus diesem Grunde erging am 5. August der Befehl „Bombardiere die Hauptstellungen der Bourgeoisie“.

Was bedeutet die Große Proletarische Kulturrevolution?

Es war vor allem eine neue Art der Revolution, die man auf diese Art und Weise auf der Welt nie zuvor im praktischen Sinne erlebt hatte. Man ging von den Massen zu den Massen und bis zur Quelle des Wassers, um einen unerbittlichen Machtkampf zu führen, indem eine Klasse die andere Klasse von der Macht stieß. Man begriff die Frage der politischen Weltanschauung als die zentralste Aufgabe. Als das ZK (Zentralkomitee) der KP Chinas ihren proletarischen Auftrag verraten hatte, hat diese Revolution alle Tabus gebrochen. In diesem Sinne war es eine hervorragende Revolution. Die Besonderheit der Revolution bestand darin, dass diese Revolution unter der Führung des Proletariats durchgeführt wurde. Es war ein Kampf um Leben und Tod, denn dieser Kampf fand genau in der Mitte der Partei statt.

Nach der Pariser Kommune, war es die realste und spezifischste Revolution unter der Diktatur des Proletariats. Die Kulturrevolution war von ihrer Qualität her, die höchste und umfangreichste Umsetzung der Partei. Durch diese Umsetzung, hat der Klassenkampf im Sozialismus völlig neue Gesichtszüge bekommen. Es war etwas völlig Neues für die Massen. Dadurch wurde die Theorie des Proletariats noch wirkungsvoller und umfangreicher als je zuvor. Die Große Proletarische Kulturrevolution ist eine Revolution, die sich völlig gegen die neue Bourgeoisie richtet. Diese ist nicht nur ein politischer und ideologischer Machtkampf, sondern auch eine Revolution auf verschiedenen Ebenen: militärisch, ökonomisch, kulturell und natürlich auch mit den Massen. Dieser Kampf hielt zwischen zwei bis fünf Jahre an. In einem sozialistischen Land, in dem die Revisionisten die Macht an sich gerissen hatten, hatte man die Macht von den Revisionisten mit einer enormen Massenbewegung von unten nach oben zurückerobert. Es war voller Hindernisse, aber notwendig. Es war unbedingt notwendig, denn die Bourgeoisie hatte sich in den Machtorganen der Partei eingenistet.

Mao Tse-tung hatte 1967 bei einer Rede im Politbüro diese Frage gestellt: „Wenn sich im ZK Revisionismus herausbildet, was werdet ihr tun? Das ist letztendlich möglich und auch wichtig und dies ist die größte Gefahr.“ Das Ziel stand fest und den Massen wurde gezeigt auf welches Hauptquartier sie zusteuern mussten.

Mao hatte zuvor die Massen direkt darauf hingewiesen, wie man dagegen ankämpfen soll: „Wer den kapitalistischen Weg einschlägt, den müsst ihr entmachten“. Aber zuvor hatte er gesagt: „Wer die reaktionäre Linie einschlägt, muss entmachtet werden“. Aber das Leben geht weiter und somit gehen auch die Klassen und Klassenkämpfe weiter. Die Konterrevolutionäre und Reaktionäre haben mit ihren miesen Taten nicht aufgehört. Deshalb musste man den Massen den Charakter dieser Übeltäter begreiflich machen. Wer waren diese Konterrevolutionäre und Reaktionäre? Natürlich waren sie diejenigen, die die kapitalistische Linie nicht aufgeben wollten und nahmen Schlüsselpositionen in der Partei ein. Deshalb musste gegen sie ein totaler Kampf geführt werden, weil sich die alte Bourgeoisie mit der neuen Bourgeoisie vereinigt hatte und dadurch noch stärker wurde. Sie war so stark geworden, dass sie die Restauration des Kapitalismus durchführen konnte.

Es war der richtige Zeitpunkt gekommen, um sich mit der Bourgeoisie ein umfangreiches und totales Gefecht zu liefern. Und Mao Tse-tung hatte seine unvergesslichen Worte so zur Sprache gebracht: „Die Große Proletarische Kulturrevolution wird durchgeführt, um die Diktatur des Proletariats zu festigen, die Restauration des Kapitalismus zu verhindern und den Aufbau des Sozialismus zu sichern. Die Zeit ist reif und es ist notwendig und unwiderruflich“. Die Revisionisten hatten tatsächlich die wichtigsten Instrumente der Partei und einige wichtige Produktionsstätten unter ihrer Macht. Es war so, dass sich die Konterrevolutionäre überall frei bewegen konnten. Sie hatten sich in den Bereichen der Bildung, der Kultur und in anderen Bereich eingenistet. Deshalb hatte sich Mao nicht nur 1966 über die Fortführung dieser Revolution geäußert. Im Sommer 1969 hatte er sich noch einmal ausführlich für die Fortführung der Großen Proletarischen Revolution ausgesprochen. „In diesen Jahren sind unsere Fundamente noch nicht gefestigt,“ sagte er. „Die größten Teile der Fabriken sind nicht unter der Führung der Marxisten und sie sind auch nicht unter der Führung der Arbeiterklasse“. Dies zeigt uns, dass die Große Proletarische Kulturrevolution genau zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt wurde und sie mehr als notwendig war.

Mao hatte diese Worte nicht nur in den Jahren 1966 und 1969 gebraucht. Bereits ein paar Jahre vorher hatte er diese Worte gebraucht: „In der Zeit, in der wir leben, hat die Revolution ihre Aufgabe noch nicht erfüllt. Es steht noch nicht fest, wer zum Schluss siegen wird. In der Sowjetunion ist nicht Chrustchow an der Macht? Ist dort die Bourgeoisie an der Macht? Bei uns gab es auch Zeiten, in denen die Bourgeoisie an der Macht war. Sie haben ihre Produktionsbrigaden überall. Sie sind in den Fabriken, in den Komitees, in den Gebiets- und Landeskomitees, im öffentlichen Dienst und im Sicherheitsdienst. Unter wessen Führung steht das Justizministerium? Kinos und Theater stehen alle unter deren Führung, aber nicht unter der Führung des Volkes. Was sagt Ihr, wer hat die Führung? Der Klassenkampf steht vor euch. Wenn es keine Konterrevolution gäbe, warum sollten wir immer noch die Revolutionen durchführen?“

Das heißt, die Situation für die Große Proletarische Kulturrevolution hat sich nicht in einer Nacht herauskristallisiert. Die Bourgeoisie und die Revisionisten haben die Macht Schritt für Schritt an sich gerissen. Hier lag die entscheidende Frage: Bourgeoisie oder Proletariat: kapitalistische Linie oder sozialistische Linie: Revisionismus oder Marxismus? Zwei Klassen, zwei Linien und der Kampf zwischen zwei Linien. Dieser Kampf war lang, chaotisch und schwierig. Mao Tse-tung schrieb deshalb am 8. Juli 1966 Chiang Chiang einen Brief: „Unsere Aufgabe besteht heute darin, den Teil der Rechtsabweichler aus der Partei zu suspendieren (alle Rechtsabweichler wegzujagen war beinahe unmöglich, da sie zu stark waren). Vielleicht kann man nach ein paar Jahren (7 – 8 Jahre) diesen Vorgang wiederholen, um den Teufel des Übels zu verbannen. Dieser Vorgang muss immer wieder wiederholt werden.“

Es reichte nicht aus, im ZK gegen den Teufel des Übels zu kämpfen, denn diejenigen, die den kapitalistischen Weg gewählt hatten, waren nicht zerschlagen. So hat es nicht ausgereicht, um den Revisionismus zu besiegen. Wie Mao es bereits sagte, haben die Rechtsabweichler durch Schwindel und Intrigen hinter verschlossenen Türen, ihr Fundament und ihre Existenz gestärkt. Aber der Kampf in der Partei reichte nicht aus, um die Rechtsabweichler zu besiegen. Es kam zu einem unerbittlichen Kampf zwischen den zwei Welten, zwei Linien und zwei Klassen.

Dieser Kampf musste von oben durch die kommunistische Führung Mao Tse-tungs und von unten durch die Massen geführt werden. Vor dem Kampf zwischen dem Proletariat und der Bourgeoisie, den kapitalistischen Abweichlern und den Sozialisten, zwischen den Revisionisten und den Marxisten, konnten die Massen nicht ihre Augen verschließen. Mao Tse-tungs Aufruf: „Bombardiert die Hauptquartiere der Bourgeoisie“, brachte die breiten Volksmassen in Bewegung gegen die Rechtsabweichler. Dieser Aufruf durch Mao Tse-tung spielte eine Schlüsselrolle. Während der großen Kulturrevolution haben die Massen hinter der Partei gestanden. Sie standen offen zu ihrer Bindung zum Proletariat. Auch die Armee der Partei stand voll und ganz hinter der Partei. Somit haben die Massen im Sinne der proletarischen Weltanschauung dies als zentrale Aufgabe begriffen und die Rechtsabweichler entmachtet.

Die Pariser Kommune war bis dahin ein großartiges Beispiel für das Proletariat. Diesmal war das Proletariat in China verbündet, um die Rechtsabweichler von der Macht zu verjagen. So haben die Arbeiterinnen, Arbeiter, Bauern, Intellektuelle, Studentinnen und Studenten, die breiten Volksmassen, die Werktätigen und auch die Armeen unter der Führung von Mao Tse-tung die Zeichen erkannt und den Ausruf: „Bombardiert die Hauptquartiere der Bourgeoisie“ umgesetzt und den Revisionismus niedergeschlagen. Sie haben gezeigt, was für eine Macht die organisierten Massen besitzen können. Diese Kraft hat gemeinsam mit der Partei den Revisionismus von der Macht verdrängt.

Die praktische Anwendung der Theorie von der Weiterführung der Revolution unter der Klassendiktatur des Proletariats war das schärfste Messer gegen den Revisionismus. Mit den üblichen Kampfmethoden hatte man es bis dahin nicht geschafft die neue Bourgeoisie zu entmachten. Doch die Massen haben diese neue Bourgeoisie von der Macht verjagt. Wie Mao es bereits sagte: „Die Massen zu organisieren ist Politik.“ Diese Worte Mao Tse-tungs und die Große Proletarische Kulturrevolution fanden ein Echo bis in die hintersten Winkel Chinas und Rest der Welt.

Mao meinte zu Chen Bo-da: „Du und ich konnten mit dem Revisionismus nicht fertig werden. Aber als die Rotgardisten kamen, wurden sie sofort unter Kontrolle gestellt.“ Es kam genauso, wie Mao es gesagt hatte: „Diejenigen, die den kapitalistischen Weg einschlagen, müssen sich vor den Massen fürchten.“ Tatsache ist auch, dass die Zündschnur der Großen Proletarischen Revolution zuerst von den Intellektuellen, Studentinnen und Studenten angezündet wurde. Aber die große Flut kam durch die Massen, die sich in der Armee und auch in den Dörfern und Fabriken organisiert hatten (praktisch sämtliche Volksmassen). Die Wurzeln dieses Baumes waren natürlich die Arbeiterklasse und sie haben diese Revolution unter eigener Führung durchgeführt. Dies gelang, obwohl Mao sagte, dass der Revisionismus so dicht zusammenstehe, dass nicht Mal ein Wassertropfen dazwischen durchfließen könnte. Im vierten Jahr der Großen Proletarischen Revolution, 1969, betonte Mao Tse-tung noch einmal: „Wie man sieht, ist es notwendig, die Große Proletarische Revolution fortzuführen, denn unser Fundament ist noch nicht gefestigt“. Wie man auch hier sehen kann, zeigte Mao, wie schnell der Revisionismus wieder gefährlich und umfangreich werden kann. Obwohl gegen die Banden um Liu Chao-Chi und Deng Xiaoping gekämpft wurde, (Chao-Chi wurde von seinem Posten entmachtet), kamen die Revisionisten später, unter der Führung von Deng Xiaoping, wieder an neue Positionen und wurden stärker. Dies geschah ein Jahr vor Maos Tod, 1975. So musste Mao ein Jahr vor seinem Tod noch einmal gegen diese Bande kämpfen. Nach Maos Tod kamen die Revisionisten durch Hua Kua-feng an die Macht. So wurde die Macht in China vom Revisionismus zurückerobert. Unter Anführungsstrichen wollen wir noch erwähnen, dass der „zweitbeste Mann hinter Mao Tse-tung, Lin Biao“, der die Kulturrevolution immer energisch verteidigt hatte, Anfang 1970 eine Konter-Revolution durchführen wollte. Dieses Vorhaben wurde wiederum von Mao Tse-tung bekämpft. Zur Clique von Lin Biao gehörten 5 hohe Generäle aus dem Politbüro der KP Chinas. Sogar den Generalstabschef hatten sie unter ihrer Kontrolle. Die Frage bestand darin, wer die Kontrolle über die Schlüsselbereiche der Streitkräfte hatte. Dies war von größter Wichtigkeit.

Es war gewiss ein wichtiges Ereignis, als die Bande von Teng wieder an die Macht kam. Aber dies war nicht der Kernpunkt der Angelegenheit. Der Kernpunkt bestand darin, dass die Revolution, die unter der Führung des Proletariats stand, einen anderen Gesichtspunkt bekam: es waren nun Leute an der Macht beteiligt, die offenkundig den kapitalistischen Weg gehen wollten. Die chinesische Revolution hat praktisch gezeigt, dass sich diese neue Form im Klassenkampf immer wieder wiederholen kann. Das bedeutet, es besteht immer die Gefahr, dass die Bourgeoisie oder diejenigen, die den kapitalistischen Weg einschlagen wollen, jederzeit die Macht an sich reißen können. Die Große Proletarische Kulturrevolution, die es so nie zuvor in der Geschichte gab, hat gezeigt, dass sowohl die Theorie als auch die Praxis für die Weiterführung der Revolution unter der Diktatur des Proletariats notwendig ist. Sonst weiß man nie, wer siegen oder verlieren wird. Diese Kämpfe, beanspruchen stets eine lange Periode. Die Große Proletarische Kulturrevolution war ein umfangreicher, ideenreicher und historischer Vorgang für den Klassenkampf. Diese Revolution war nicht nur eine politische Revolution. Sie war eine ideologische, ökonomische, kulturelle und militärische Revolution. Und solch eine Revolution beansprucht ebenfalls eine lange Periode. Sie dauert an, bis eine Klasse die andere Klasse von der Macht verdrängt hat. Dies war eine neue Art des Klassenkampfes.

 

Was waren die Lehren der Großen Proletarischen Kulturrevolution?:

Erstens: Die Große Proletarische Kulturrevolution war eine höhere neue Form der proletarischen Revolution. Das unvermeidliche Ergebnis der Theorie der Weiterführung der Revolution unter der Diktatur des Proletariats.

 Zweitens: Die Große Proletarische Kulturrevolution war die neue Form der Mobilisierung der Massen in solch einem großen Ausmaß. Sie diente der Verteidigung und Entwicklung des Sozialismus. Die Kulturrevolution trug enorm zur Theorie und Praxis der weiteren Entwicklung des Klassenkampfes im Sozialismus bei.

Drittens: Die Große Proletarische Kulturrevolution zielt darauf, die nationale Ökonomie unter der Führung der sozialistischen Ökonomie zu festigen und zu erweitern. Die Diktatur des Proletariats bestand in der Politik und Kultur. Dies ist eine neue lebendige höchste Form, die zuvor niemals erreicht wurde.

Viertens: Die Große Proletarische Kulturrevolution, die unter der Führung Mao Tse-tungs durchgeführt wurde, kristallisierte die Klassen und Klassenkämpfe im Sozialismus heraus. Der Sozialismus ist voller Widersprüche, so heiß es: wer wen besiegen wird, beansprucht eine lange Periode dieser Revolution.

Fünftens: Die Große Proletarische Kulturrevolution beantwortet die Frage, dass auch eine Partei des Proletariats Fehler machen kann und dass sie nicht fehlerlos ist. Im wahrsten Sinne des Wortes machen die Menschen in einer Partei Fehler.

Letztendlich: Die Große Proletarische Kulturrevolution hat, um die richtige Antwort auf die Frage zu geben, den Weg für die Volksmassen frei gemacht. So konnten die Massen bei der Lösung der Probleme das Problem an der Wurzel packen, um die Widersprüche zu lösen. Außerdem hat diese Revolution die organisierte Kraft und die Macht der Massen herauskristallisiert. Diese Revolution hat viel zur Standardtheorie beigetragen, enorme Reife gezeigt und der Diktatur des Proletariats Erfahrungen und Erweiterungen beschert. Dies ist ein historisch wichtiger und bedeutungsvoller Vorgang für das Proletariat.

Zum Schluss: Die Große Proletarische Kulturrevolution ist die höchste Form des Klassenkampfes während der Diktatur des Proletariats. Während der Diktatur des Proletariats wurde eine neue bürgerliche Klasse nach der anderen von der Macht verdrängt. Der Revisionismus wurde hervorgehoben und von der unvergleichbaren Kraft der Massen restlos besiegt.

 

  1. DIE KLASSEN UND DIE KLASSENKÄMPFE UNTER DER DIKTATUR DES PROLETRAIATS UND DIE WEITERFÜHRUNG DER REVOLUTION UND DIE RESTAURATION DES KAPITALISMUS

 

(I)

Der Sozialismus ist ohne Zweifel eine Übergangsperiode zwischen dem Kapitalismus und dem Kommunismus. Deshalb trägt er die ökonomischen Besonderheiten und den Charakter beider Gesellschaften in sich. Aus diesem Grunde ist der Sozialismus als eine Übergangsperiode anzusehen. Diese revolutionäre Übergangsperiode bedeutet nichts anderes als die Diktatur des Proletariats. Dies ist sehr wichtig für den Sozialismus, um sein natürliches Ziel zu erreichen. Aber wenn während dieser Übergangsperiode ihre Wahrheit herauskristallisiert wird, stellt man ihre Qualität in Frage. So kann sie nicht die Etappen erreichen, wie es bei Lenin, Stalin oder bei Mao geschehen ist. Wenn man diese ernsten Tatsachen nicht begreift, dann kann man auch nicht die Klassen und Klassenkämpfe in der sozialistischen Gesellschaft unter der Führung des Proletariats begreifen. Auch die Theorie der Weiterführung der Revolution während und unter der Diktatur des Proletariats kann man so nicht begreifen. Man könnte beim Ordnen dieser Theorie keinerlei Erfolge erzielen und sich auch nicht von den Fehlern die daraus ergehen, befreien.

Somit liegt hier der entscheidende Punkt: man muss die zwischen der kapitalistischen Gesellschaft und der kommunistischen Gesellschaft liegende Periode als eine Übergangperiode begreifen und das Resultat dieser Übergangsperiode kann und darf nichts anderes als die revolutionäre Diktatur des Proletariats sein. Hierbei kann man als Beispiel sehen, dass die sozialistische Gesellschaft auch nur ein Übergang von der „Klassengesellschaft“ zur klassenlosen Gesellschaft ist. Auch diese Periode kann einen längeren Zeitraum beanspruchen.

In dieser Übergangsperiode wird das Privateigentum zu einem gemeingesellschaftlichen Eigentum. Private Produktionsverhältnisse werden zu gesellschaftlichen Produktionsverhältnissen und die Wirtschaft wird von der kapitalistischen Gesellschaft in den sozialistischen Sektor gelenkt. Praktisch alle ökonomischen, sozialen und kulturellen Verhältnisse werden vergesellschaftet. Aber diese politischen Widersprüche werden eine längere Periode beanspruchen. Dies jedoch ist nicht die schwierigste Aufgabe. Die tatsächlichen Schwierigkeiten beginnen bei der Enteignung der Kapitalisten und Großgrundbesitzer.

Wenn man die Klassen der alten Gesellschaft abschafft, heißt dies nicht, dass man die Widersprüche in der sozialistischen Gesellschaft abschafft. Auch hier wird die Gesellschaft nicht einfach stehen bleiben, so dass der Kampf eine andere Art von Widersprüchen bekommt. Dies hat mit der Existenz von beiden Gesellschaften zu tun. Die sozialistische Gesellschaft wird demnach die Krankheiten der kapitalistischen Gesellschaft eine ganze Weile in sich tragen. Dies bedeutet, dass man die Klassen nicht auf einen Schlag abschaffen kann. Der imperialistische Druck von außen und die inneren Widersprüche werden in der sozialistischen Gesellschaft eine Weile lang anhalten. Entscheidend können hier die Kampfmethoden sein, wer bei diesen Widersprüchen siegt bzw. besiegt wird.

Diese Übergangsperiode wird wirtschaftliche, intellektuelle, geistige und moralische Überzeugungen der kapitalistischen Gesellschaft auf jeglicher Ebene in sich tragen. In solch einer Gesellschaft werden die Widersprüche zwischen Arbeit und körperlicher Arbeit, zwischen Arbeitern und Bauern und zwischen Dörfern und Städten eine lange Periode andauern. Die Existenz der Klassen in einer sozialistischen Gesellschaft wird nicht sofort ausgelöscht. Diese Klassen können nur durch die Diktatur des Proletariats abgeschafft werden.

Wenn man die sozialistische Gesellschaft der Gegenwart und Zukunft mit der sozialistischen Theorie von Marx-Engels, Lenin oder Stalin begrenzt bewertet, wird man die heutigen gesellschaftlichen Widersprüche nicht lösen können. Denn diese neue Periode bringt neue Probleme mit sich. Es müssen neue Lösungen für diese Bereiche herbeigeschafft werden. Ansonsten bewegen wir uns auf der gleichen Stelle. Wie in jeder Wissenschaft nähert sich auch der wissenschaftliche Sozialismus dem Problem nur relativ und ist nicht konkret vollendet. Wie bei jeder wissenschaftlichen Behauptung, existieren auch beim wissenschaftlichen Sozialismus Behauptungen, die Lücken aufweisen und unvollständig sind. Auch die revolutionäre Marxistische Lehre gehört dazu und muss sich daher auch stets entwickeln, weil die Natur und die Gesellschaft sich stätig bewegt und ändert.

Die Lehre des wissenschaftlichen Sozialismus nach Marx und Engels und ihre Linie haben sich bereits herauskristallisiert. Doch dies war nicht so umfangreich, dass man die Problematik vom tiefgreifenden Aufbau des Sozialismus lösen konnte. Sie war nicht genügend erweitert und konnte auch nicht genügend erweitert werden. Diese Lehre war für das Proletariat ein Manifest. Hier war eine Generallinie festgelegt und diese befasste sich mit der theoretischen Ansicht. Es floss keine praktische Erfahrung in diese Lehre. Weder dieses Manifest oder auch die Gründer des Marxismus und deren Werke haben festgelegt, wie sich die Restauration des Kapitalismus in der sozialistischen Gesellschaft vollführen würde. Aber man konnte dieses Problem damals auch nicht herauskristallisieren, denn die wahre Existenz der Dinge kann sich nur lebendig und praktisch herauskristallisieren und nicht umgekehrt.

Die unvollständigen ökonomischen Theorien können auch unvollständige Entwicklungen mit sich bringen. In diesem Zusammenhang kann diese Situation nur an der unvollständigen Konzentration der Theorie liegen. Die Gründer des wissenschaftlichen Sozialismus haben den Grundstein des Sozialismus und der Diktatur des Proletariats gelegt. Sie konnten jedoch diesen Vorgang nicht praktisch aufbauen. Heute hat man alle Grundsteine gelegt. Aber wenn man diese nicht praktisch umsetzt, kann dieses Konstrukt niemals fertig gestellt werden. Marx und Engels lebten in einer Periode, in der man die relative Lehre aufstellen konnte.

Es konnten keine Rezepte für die folgenden Entwicklungen ausgestellt werden. So konnte sich ja auch die neue Bourgeoisie in der sozialistischen Gesellschaft herauskristallisieren und sie von innen aufspießen. In diesem Zusammenhang war die Theorie damals noch unbefleckt und sie wurde und konnte nicht praktisch umgesetzt werden. Die einzige Erfahrung war die Pariser Kommune. Da konnte man sehen, wie die alte Ausbeuterklasse die Macht wieder zurückeroberte. Zu Lenins Zeiten wurde die Theorie mit geringen praktischen Erfahrungen erweitert und auch wohl vertieft, aber auch dies hat nicht ausgereicht, die Probleme von heute zu lösen. Sein eigenes Leben hat leider nicht ausgereicht, diese Theorie weiterzuentwickeln. Es hat weder gereicht, die verwirrenden Probleme des Sozialismus zu lösen, noch die Restauration des Kapitalismus zu verhindern. Ein Beispiel dafür war das Jahr 1919 in Sowjet-Ungarn, als die Restauration des Kapitalismus stattfand. Die Sieger wurden wieder besiegt. Für die Lösung der Probleme haben weder die Erfahrungen der Pariser Kommune, Sowjet-Ungarn, Osteuropas, Albaniens oder Chinas ausgereicht.

Als Nachfolger von Marx hatte Lenin keine konkreten Theorien und die Zeit, Maßnahmen gegen die Restauration des Kapitalismus zu entwickeln. Er konnte auch keine konkreten Theorien entwickeln, da die Probleme des Sozialismus zu seiner Zeit nicht existierten. Aber man sollte hier keine Schuldzuweisungen durchführen. Weder die Gründer des Sozialismus, Marx und Engels, noch Lenin, der die Theorien des wissenschaftlichen Sozialismus geprägt hat, tragen die Schuld. Sie haben die Umsetzung ihrer Theorien nicht mehr erleben können. Deshalb sind einige Lücken entstanden.

Als Nachfolger Lenins hat Stalin den Aufbau des Sozialismus miterlebt und hatte diesen auch geführt. Beim sozialistischen Aufbau hat er große Sprünge nach vorn gemacht. Jedoch hat er die traditionellen, negativen Erfahrungen der Pariser Kommune nicht bedacht. Auch er hatte nicht genügend Lösungen für die Probleme des Sozialismus entwickeln können. Obwohl er vor seinem Tod 1950, nach der Vergesellschaftung der Produktionsmittel, über die Restauration des Kapitalismus in einigen Fällen gesprochen hatte, und diese Feststellungen sehr wichtig waren, konnte er keine Lösungen entwickeln. Aber einige Feststellungen von Stalin konnten zur Lösung der inneren Probleme des Sozialismus behilflich sein.

Bei Mao Tse-tung war die Lage anders als zuvor. „Auch die historische und gesellschaftliche Entwicklung war anders“. Was Stalin mit der alten Theorie nicht überwand, konnte Mao überwinden. Natürlich muss man hier auch die kapitalistischen Restaurationen in der Sowjetunion und in Osteuropa in Betracht ziehen. Mao hat die praktische Restauration des Kapitalismus genau analysiert und somit hat er eine reife Theorie erarbeitet. Er hatte etwas spezifisches, umfangreiches und besonderes erreicht. Dabei spielten das Gesetz des Widerspruchs, der Grundwiderspruch und der Einheitswiderspruch der Dinge für Mao Tse-tung eine Schlüsselrolle. Mit diesem Gesetz hat Mao die natürliche sozialistische Gesellschaft richtig analysiert. Er zeigte, dass die revolutionäre Übergansperiode im Sozialismus voller Widersprüche ist.

In der sozialistischen Gesellschaft existieren gegensätzliche Klassen und auch Klassenkämpfe. Zwei Welten, zwei Klassen, zwei Wege und zwei Linien. Wer hier letztendlich siegt oder besiegt wird, ist noch völlig offen. Dies nimmt eine lange Periode in Anspruch. Es existieren Widersprüche zwischen dem kapitalistischen und sozialistischen Weg und zwischen dem Proletariat und der Bourgeoisie. Dies sind die Hauptwidersprüche in dieser Gesellschaft. Wenn alle nationalen wirtschaften im sozialistischen Sektor integriert sind, besteht die Gefahr, dass der Kapitalismus zurückkehren kann. Die Klassenkämpfe können von Zeit zu Zeit energischer werden und sie können lange andauern. Wenn man jedoch den revolutionären Kampf an drei Fronten führt, kann man von einem Sieg und Erfolg des Sozialismus sprechen. Diese Fronten sind die ökonomische, politische und ideologische Front. Bei den Klassenkämpfen ist die KP (Kommunistische Partei) meist der Brandherd. Die Lava des Vulkans bricht mitten aus der KP heraus. Diejenigen, die den kapitalistischen Weg suchen, sind Konterrevolutionäre. Sie sind in der KP und steuern den Widerstand der neuen Bourgeoisie und ihrer Cliquen. Deshalb brennt das Feuer mitten in der KP.

Somit hat Mao Tse-tung den grundlegenden wissenschaftlichen Sozialismus von Marx, Engels, Lenin und Stalin übernommen und ihn weiterentwickelt und auf eine höhere Stufe gebracht. Er hat somit die Marxistisch-Leninistische Lehre über den Sozialismus weiterentwickelt. Diese Neuheit und der Reichtum von Ideen von Mao Tse-tung haben dem Marxismus neue Impulse gegeben. Der revolutionäre Marxismus ist nicht eine ständige Unterbrechung, sondern eine ständige Erneuerung. Der theoretische Grundstoff von Marx, Engels, Lenin und Stalin wurde studiert und erweitert.

Um die Fragen des Sozialismus, die Restauration des Kapitalismus und die Marxistische Grundlehre heutzutage zu begreifen, muss man Mao Tse-tung als Fundament sehen. Jedoch wird die Marxistische Theorie auch nicht auf Mao Tse-tung begrenzt bleiben. Das Leben und die schöpferische marxistische Theorie werden sich immer wieder durch das internationale revolutionäre Proletariat und seine Bewegungen erneuern. Wir werden noch einmal den Sozialismus, die Klassen, die Klassenkämpfe, die Diktatur des Proletariats und die Restauration des Kapitalismus behandeln.

 

(II)

Marx hat in seinem ersten Werk deutlich gemacht, dass der Sozialismus das Mittel ist, um das Proletariat zu befreien: „Dieser Sozialismus ist die permanente Erklärung der Revolution, die Klassendiktatur des Proletariats als notwendiger Durchgangspunkt zur Abschaffung der Klassenunterschiede überhaupt, zur Abschaffung sämtlicher Produktionsverhältnisse, worauf sie beruhen, zur Abschaffung sämtlicher gesellschaftlicher Beziehungen, die diesen Produktionsverhältnissen entsprechen, zur Umwälzung sämtlicher Ideen, die aus diesen gesellschaftlichen Beziehungen hervorgehen“ (K. Marx, „Die Klassenkämpfe in Frankreich“, 1848-1850)

Es ist von größter Bedeutung, wenn Marx in seinem ersten Werk über die Diktatur des Proletariats spricht: „Was mich nun betrifft, so gebührt mir nicht das Verdienst, weder die Existenz der Klassen in der modernen Gesellschaft noch ihren Kampf unter sich entdeckt zu haben. Bürgerliche Geschichtsschreiber hätten längst vor mir die historische Entwicklung dieses Kampfes der Klassen und bürgerliche Ökonomen die ökonomische Anatomie derselben dargestellt. Was ich neu tat, war 1. nachzuweisen, dass die Existenz der Klasen bloß an bestimmte historische Entwicklungsphasen der Produktion gebunden ist; 2. dass der Klassenkampf notwendig zur Diktatur des Proletariats führt; 3. dass diese Diktatur selbst nur den Übergang zur Aufhebung aller Klassen und zu einer klassenlosen Gesellschaft bildet. („Marx an J. Weydemeyer“, 5. März 1852)

Hier zeigt Marx, dass die Existenz der Klassen und ihre Entwicklungen nur mit der historischen Produktion möglich sind, dass die Klassenkämpfe notwendig sind, diese Klassenkämpfe zur Diktatur des Proletariats führen und diese Diktatur des Proletariats zu einer klassenlosen Gesellschaft führen wird. Nach der Niederlage der Pariser Kommune sollte der ganze Staatsapparat der Bourgeoisie niedergeschlagen werden. Ein neuer Staat sollte entstehen. Dies waren die Erfahrungen aus der Pariser Kommune.

Zum Schluss kommen wir zur „Kritik des Gothaer Programms“: „Zwischen der kapitalistischen und kommunistischen Gesellschaft liegt die Periode der revolutionären Umwandlung der einen in die andere. Der entspricht auch eine politische Übergangsperiode, deren Staat nichts anderes sein kann als die revolutionäre Diktatur des Proletariats. (Marx, „Kritik des Gothaer Programms“, April-Anfang Mai 1875). Hier erstellte Marx für den damaligen Sozialismus ein vollständiges Bild. Er stellte fest, dass für die kapitalistischen Gesellschaften nur eine revolutionäre Umwandlung in Frage kommt. Dies ist eine politische Übergangsperiode. Hierbei kann der Staat nichts anderes sein als die Diktatur des Proletariats. Mit anderen Worten meint Marx, dass durch die Periode der revolutionären Umwandlung diese Gesellschaft durch die kapitalistische Gesellschaft entstand. Deshalb ist dies der Kommunismus.

Das sind sehr bedeutungsvolle Sätze von Marx, was den echten Sozialismus betrifft. Trotzdem bleibt die Lehre damit nicht begrenzt. Engels hat durch seine Kritik, sei es bei der Kritik zum „Anti-Dühring“ oder zum Erfurter-Programm, die historische Theorie des Sozialismus und dessen Grundsteine noch einmal dargelegt. Man könnte sagen, dass Engels jedes Detail des Sozialismus umfangreich dargelegt hat.  Durch Marx und Engels wurde die Lehre des Sozialismus mit seinen allgemeinen Grundsteinen dargelegt und die wahre Diktatur des Proletariats erklärt. Aber man ging nicht ins kleinste Detail des Sozialismus, denn das ist eine Frage der „Zukunft“.

Durch Lenin hat diese sozialistische Lehre und die Diktatur des Proletariats gemeinsam mit der praktizierten Oktoberrevolution eine Erweiterung erhalten und ist auf eine höhere Stufe gelangt. Dieser neue und lebendige Vorgang wandelt die Theorie in die Praxis. Lenin hat die Lehre der Diktatur des Proletariats entwickelt. Dies geschah in einer Zeit, in der er unter kapitalistischem und imperialistischem Angriff stand. Lenin schuf die politischen Voraussetzungen für die sozialistische Revolution und brachte es auf eine höhere Ebene.  In einem Land, das unter der imperialistischen Blockade stand, hat er die Diktatur des Proletariats gefestigt und den Sozialismus aufgebaut. Er hat meisterhaft die sozialistische Theorie für die sowjetische Gesellschaft angewendet.

In Russland war die sozialistische und kapitalistische Ökonomie ineinander verkeilt. So war die Kleinbourgeoisie in den Dörfern herrschend. Das bedeutet, dass das Proletariat als führende Kraft die sozialistische Ökonomie mit der kleinbürgerlichen Ökonomie zusammenführen und mit dieser Ökonomie zum Sozialismus übergehen musste.

Mit der neuen ökonomischen Formel- dem Wirtschaftsplan (NEP) hatte Lenin für den Sozialismus in Russland eine lebendige Wirtschaft geschaffen. In seiner Broschüre über die „Genossenschaft“ hat er die Kleinproduktionen der Bauern in den sozialistischen Sektor integriert. Somit hat er die Bauern unter der Diktatur des Proletariats durch den genossenschaftlichen Sektor geschult und die Bauern für den Sozialismus gewonnen. So hat er den Aufbau des Sozialismus meisterhaft gekrönt. Marks und Engels haben die politische Grundlinie für die Diktatur des Proletariats dargelegt und sie haben unterstrichen, dass die Macht der Herrschenden mit der Gewalt des Proletariats zerstört werden muss, um der Ausbeutung durch die Herrschenden ein Ende zu bereiten.

Lenin hat diese Theorie erweitert und ihr neue Impulse gegeben. Er hat die Diktatur des Proletariats als eine Staatsform „in der Sowjetunion“ herauskristallisiert. Er hat gezeigt, dass die revolutionäre Diktatur des Proletariats die herrschende und bestimmende Kraft ist. Er hat gezeigt, dass die Diktatur des Proletariats ein besonderes Bündnis für die unterdrückten Massen darstellt. Er unterstrich, dass die Diktatur des Proletariats nicht nur dafür da ist, um die Revolution zu führen, sondern dass sie eine historische Aufgabe und Mission zu erfüllen hat. Diese Hegemonie des Proletariats wurde systematisch erweitert und auf eine höhere Stufe gebracht.

Durch Lenin wurden die sozialistische Lehre und die Diktatur des Proletariats erweitert. Aber Lenin hat vom Aufbau des Sozialismus nicht viel miterlebt. Dennoch hat er unter der Diktatur des Proletariats die politische Ökonomie tiefgehend analysiert. Er hat den Rest seines Lebens den Fragen des Sozialismus gewidmet. Er hat uns eine hervorragende Lehre hinterlassen. Aber die Fragen zum Sozialismus werden nicht einfach ein Ende finden. Unter der Blockade des Imperialismus musste dann Stalin den Leninismus verteidigen. Trotz aller in- und ausländischer Feinde war diese Aufgabe für Stalin bestimmt. Er musste den Sozialismus aufbauen und ihn weiterentwickeln. Er war durch die verwirrende Politik von Trotzky, Zinovyev, Buharin und Kamoniev in eine schwierige Situation geraten. Diese alten Hasen haben Stalin das Leben sehr schwer gemacht, indem sie ihn verraten haben. Dies geschah in dem Land, in dem der Sozialismus weiter aufgebaut werden sollte.

Im Oktober 1915 behauptete Trotzky, dass es ist nicht möglich sei, dass der Sozialismus in einem einzigen Land Erfolg haben kann. Aber diese Behauptung kam während der Oktoberrevolution und in den folgenden Jahren nicht mehr zur Sprache. Inzwischen keimten in einigen Ländern von Europa revolutionäre Erwartungen. Durch die tiefe kapitalistische Krise hat sich (1918-1921) die erste Revolution herauskristallisiert. Deutschland und Ungarn waren hier das beste Beispiel. In dieser Zeit, indem revolutionäre Verwirrung herrschte, war die Behauptung von Trotzky wesentlich unbedeutend. Aber als sich die revolutionäre Welle nach einigen Jahren auf die Massen ausweitete, haben die Revolutionen in Deutschland und Ungarn Erfolge erzielt. Dann hat Trotzky seine alte verfaulte Behauptung wieder zur Sprache gebracht (weil sich damals Sowjet -Ungarn nur für kurze Zeit auf den Beinen halten konnte). Da auf den anderen Arenen der Welt keine Revolutionen basierten und die sowjetische Revolution auf sich allein gestellt war, kam Trotzky zu folgenden Resultaten: ohne jegliche Unterstützung durch den europäischen proletarischen Staat kann die Arbeiterklasse in Russland nicht auf eigenen Beine stehen und diese Übergangsmacht nicht zur Diktatur des Proletariats umwandeln. Mit anderen Worten von Trotzky, könnte niemals innerhalb eines Staates der Sozialismus aufgebaut werden.

In der Zeit, in der der Kapitalismus in Europa minimale Erfolge erzielte, die Führer der Sowjets ihre Erwartungen an eine Revolution aufgegeben hatten und inzwischen 1924 Lenin starb, wurden die Diskussionen gegen diese Bande durch Stalin weitergeführt. Das bedeutet, dass Stalin den Leninismus verteidigt hat. Kann man in einem einzigen Land den Sozialismus aufbauen? Diese irrsinnige Theorie von Leo Trotsky hatte keine Erfolgschancen. Trotzky kehrte dem Sozialismus den Rücken, da er nicht glaubte, dass der Sozialismus sich durch eigene Kraft auf den Beinen halten kann. Die Leninistische These, dass in einem einzigen Land der Sozialismus aufgebaut werden kann, wurde durch Stalin weiterentwickelt. Stalin war fest davon überzeugt, dass in einem Land durchaus der Sozialismus aufgebaut werden kann und muss. Das Leben hat die Theorie von Trotsky verurteilt und die Theorie von Stalin gekrönt.

Nach der Kritik der Linksabweichler gegen den Leninismus wurde 1928 auch Kritik von Rechtsabweichlern geübt. Diese rechte Diskussion wurde von N.I. Bukharin ausgelöst und stellte sich gegen den Sozialismus. Durch diese Diskussion der Rechtsabweichler wurde 1929 die so genannte „Revolution von Oben“ oder zweite „Zweite Oktober Revolution“ praktiziert. Sie stellte sich gegen die sozialistische Industrialisierung und gegen die Kollektivierung der Landwirtschaft. Bukharin sprach zu den Bauern mit solchen Worten: „Ihr müsst Reich werden und eure Landwirtschaft entwickeln!“ an. Mit dieser Vorgehensweise wollte Bukharin die kapitalistischen Bauern unterstützen und den reichen Kulaken die Möglichkeit geben, sich noch weiter auszuweiten. Bukharin wollte den Aufbau des Sozialismus stoppen und die freie Marktwirtschaft einführen. Er war gegen die kollektive Entwicklung von Kolchosen und Sowchosen und gegen die schnelle Entwicklung der sozialistischen Wirtschaft.

Die Rechtsabweichler wollte Bukharin friedlich mit den Kapitalisten gemeinsam im Sozialismus integrieren. Stalin hat dann erneut den Leninismus als Vorbild genommen und für den Aufbau des Sozialismus die passende Theorie und Taktik gefunden. Er befand sich in einer neuen Gründungsphase und diese Phase brachte Veränderungen für Klassenverhältnisse mit sich. Dies löste heftige Klassenkämpfe aus. Bukharin wollte mit der NEP (Neu Ökonomische Politik) weiterleben. Trotsky dagegen wollte die NEP überspringen.

Nikolai Bukharin wollte mit seiner These die Augen vor den Entwicklungen auf nationaler und internationaler Ebene verschließen. Er wollte weder die neue Phase noch die Entwicklungen sehen. 1929 wurde der Kapitalismus auf der Welt von einer gravierenden Krise getroffen. Aber in der Sowjetunion war davon keine Rede. In der Sowjetunion war von einer neuen, lebendigen und echten Politik die Rede. Durch die NEP hat man neue Schritte gemacht. Bukharin wollte immer nur Selbe, aber Stalin wollte bedingt durch die heftigen Klassenkämpfe auf nationaler und internationaler Ebene eine neue Attacke in Richtung Vorwerts des Sozialismus vorbereiten. Diese Attacke von Stalin war für die werktätigen Massen sehr vorteilhaft.

Die Situationen in der Sowjetunion und im Ausland sahen wie folgt aus: die Gefahr eines imperialistischen Angriffes auf die Sowjetunion stand wie eine schwarze Wolke am Himmel. Die durch die NEP freiwerdende Marktwirtschaft stellte eine Zerreißprobe zwischen der Industrie und der Landwirtschaft dar. Die stärker werdenden Nemanen und Kulaken stellten eine Gefahr der kapitalistischen Restauration dar.  Durch all diese ursprünglichen Situationen entstanden die Thesen von J. Stalin. So entstand auch sein „Großer Sprung“ nach vorn, der die Kollektivierung der Landwirtschaft und die sozialistische Industrialisierung beinhaltete. In diesem Zusammenhang wollte Stalin die Kulaken als Klasse auflösen und alle Nationalen sollten von Beginn an in eine sozialistische Richtung gelenkt werden.

Während der Zeit von Stalin und dem Aufbau des Sozialismus musste er sich mit Vorwürfen von Trotsky, Zinoviev, Kamenev und später von Bukharin auseinandersetzen. Doch Stalin hat diese Links- bzw. Rechtsabweichler fertig gemacht und die Linie des sozialistischen Aufbaus wurde durch Stalin weiterentwickelt. So wurde der Sieg (nicht der endgültige Sieg) des Sozialismus gekrönt. Dies wurde unter der Führung Stalins durchgeführt. Mit Stalin hat man eine lange Aufbauphase des Sozialismus erlebt und man hat wichtige Erfahrungen gemacht. Stalin hat das Erbe von Marx, Engels und Lenin gegen die Rechtsabweichler und auch gegen die Linksabweichler (Trotsky, Bukharin, Zinoviev, u.s.w) heldenhaft „verteidigt“. Er hat den Aufbau des Sozialismus im Land nach der kommunistischen Gründungstheorie und den ökonomischen Grundprinzipien des Sozialismus vorangetrieben. In diesem Zusammenhang wurde die sozialistische Lehre umfangreicher.

Doch trotz all dieser Entwicklungen, kamen viele Schwierigkeiten auf ihn zu. Trotz seiner Errungenschaften bei „der sozialistischen Industrialisierung, der Verteidigung der Landwirtschaftslinie, der sozialistischen Umwandlung und bei allen sozialistischen Erfolgen“ konnte man nicht einstimmig sagen, dass alles glatt lief. Es entstanden Schwierigkeiten trotz dem kämpferischen Volk der Sowjets, dem anti-faschistischen Krieg der sowjetischen Arme, dem großen Sieg und der hervorragenden Führung Stalins. Um den „ersten sozialistischen Staat der Welt“ zu schützen und zu verteidigen, hat Stalin hervorragend gekämpft. Stalin hat 30 Jahre lang die sozialistische Gründung vorangetrieben und er war auch der Führer der internationalen kommunistischen Bewegung. Er war der Verantwortliche für die sozialistische Umwandlung und den Aufbau der sowjetischen Städte. Er war der Garant für die Erfolge in den ländlichen Gegenden. Aber er war auch allein auf einem unerforschten Weg. In dieser Hinsicht konnte er sich niemals an einer praktischen Erfahrung aus der Vergangenheit orientieren. Die Sowjetunion war das erste Land im wilden Wald des Sozialismus. Umso tiefer man in den Wald ging, umso dichter wurden die Bäume. Man begegnete Fragen, die man zuvor nie gesehen oder gehört hatte. Die Restauration des Kapitalismus geschah dem hingegen bereits in der Vergangenheit. Um die Restauration des Kapitalismus zu verhindern, musste man die Antworten auf die vielen Fragen bei den Ausbeuterklassen suchen, die man zuvor besiegt hatte.

Im Jahre 1928 waren die Produktivkräfte noch nicht sozialisiert (vergesellschaftet). Die Kulaken und die Nepmanen waren weiter präsent in ihrer Klassengemeinschaft. Sie waren Kapitalisten und Geschäftsleute und somit eine Gefahr für den Sozialismus. So war die Restauration des Kapitalismus durch diese Personen als Zwischenklasse (mittelständische Betriebe) zu jeder Zeit möglich. Auch die Rechtsabweichler stellten eine Gefahr zur Restauration des Kapitalismus da. Die Rechtsabweichler waren in der „Kommunistischen Partei“ der UdSSR organisiert. Deshalb hatten diese Kräfte die Möglichkeit erneut an die Macht zu kommen. Durch den NEP (Neu Ökonomische Politik) hatten diese Kaufleute durchaus die Möglichkeiten gehabt, den Kapitalismus wieder einzuführen.

Stalin sagte deshalb: „Man kann einen Baum umkippen, aber wenn man keine Kraft hat um die Wurzel herauszuziehen, kann der Kapitalismus in unserem Land wieder lebendig werden.“

Die Theorie von der Rückkehr zum Kapitalismus wurde von den alten Ausbeuterklassen vorangetrieben. Dafür gab es natürlich auch seine Gründe. Durch die Niederlage Sowjet –Ungarns und der Niederlage der Kommune, wurde ein Nährboden für die Restauration des Kapitalismus geschaffen.

So entstand die Frage: Wenn die Produktivkräfte vergesellschaftet sind und die sozialistische Ökonomie im ganzen Land durchgesetzt worden wäre, würde man dann noch von einer Restauration des Kapitalismus sprechen?

Mit dieser Frage beschäftigten sich alle von Marx bis Stalin. Es kristallisierte eine traditionelle ökonomische Bilanz. Diese Bilanz zeigte auch, dass trotz des Sozialismus, trotz aller neuen und dynamischen Impulse in der sozialistischen Gesellschaft, es einige Lücken und Fehler gab. Dies erschwerte die Arbeit ungemein.

Stalin hatte zur Mitte der 30er Jahre die alten Ausbeuterklassen abgeschafft. Er hat auch den ökonomischen Sektor der Kolchosen und Sowchosen in den sozialistischen Sektor integriert. Dadurch hat Stalin der Restauration des Kapitalismus den Nährboden entzogen. Doch er hat auch noch immer an der generellen Theorie gearbeitet. Er konnte die Fehler der generellen Theorie überwinden. Er hat auch nach den 30er Jahren eine imperialistische Kriegsgefahr gesehen. Durch einen imperialistischen Krieg wäre auch die Restauration des Kapitalismus möglich. Er hatte Recht, konnte jedoch im eigenen Land (Russland) nicht genügend Konzepte gegen die Restauration des Kapitalismus entwickeln. Dieses Problem hielt bis zu den Zeiten von Mao Tse-tung an.

Die marxistische Theorie versucht die Restauration des Kapitalismus bereits im Keim zu ersticken. Doch es konnte kein Konzept während der Entwicklungsphase des Sozialismus gefunden werden. Dieses Problem hielt bis 1950 an. Stalin hat am 21. April 1952 seinem Genosse Vladimir Ilyich Lenin und am 22. Mai 1952 seinem Genossen L. D. Yaroshenko die folgenden wichtigen Punkte zum Thema sozialistische Gesellschaft geschrieben:

„In der sozialistischen Gesellschaft gibt es zwischen der Produktion und den Produktionsverhältnissen eine Übereinstimmung. Aber es existieren auch Widersprüche und die Produktionsverhältnisse bleiben immer noch hinter den Produktivkräften hängen. Dies könnte mit der Zeit zu Schwierigkeiten führen. Es existieren in dieser Phase noch immer einige Trägheitsmomente.“

Dies zeigt die Bedeutung der Politik der Führungskräfte. Wenn man nicht die richtige Politik anwendet, so werden sich zwischen den Produktivkräften und den Produktionsverhältnissen die Widersprüche herauskristallisieren. Die Widersprüche in der Gesellschaft wären unvermeidlich. Die Produktionsverhältnisse könnten somit später eine Barriere für die Entwicklung der Produktivkräfte darstellen.

Diese Polemik mit Yaroshenko kann man nicht in Angesicht der sozialistischen Theorie überspringen. Aber leider hat sein Leben nicht ausgereicht, um diese Theorie weiter zu entwickeln. Stalin hat in seinen Briefen deutlich gemacht, dass in den Phasen der sozialistischen Gesellschaft sich zwischen Produktionskräften und Produktionsverhältnissen wichtige Widersprüche herauskristallisieren werden, wenn man nicht die passende Politik findet. Dieser Punkt kann die Restauration des Kapitalismus herbeirufen. Diese Feststellungen und Warnungen von Stalin sind sehr wichtig und von größter Bedeutung. Aber er hat nicht die richtigen Quellen, die zur Restauration des Kapitalismus führen, untersucht. Diese Schwierigkeiten und die Ursachen für die Restauration des Kapitalismus konnte nur Mao Tse-tung analysieren.

 

(III)

Mao Tse-tung hat seine Theorie auf dem Marxismus-Leninismus aufgebaut. Mao ist derjenige, der die Lehre von Marx, Engels, Lenin und Stalin fortgeführt und entwickelt hat. Mao hat die Lehren dieser vier Lehrer an die Grundprinzipien des Marxismus-Leninismus angepasst und weiterhin entwickelt. Neben seinen zahlreichen Beiträgen zum Marxismus-Leninismus lag die größte Leistung Maos in der Ausarbeitung der Theorie zur Fortführung der Revolution unter der Führung des Proletariats, um den Sozialismus zu festigen und weiter zu entwickeln. In diesem Zusammenhang hat Mao die Widersprüche in der sozialistischen Gesellschaft genau analysiert und auf diese Widersprüche eine glänzende Antwort gefunden. Man kann sagen, dass Mao den Marxismus-Leninismus auf eine höhere Stufe gebracht hat. Dadurch ist der Marxismus-Leninismus-Maoismus eine Theorie höchster Stufe.

Stalin hatte in Bezug auf die Restauration des Kapitalismus keine großen Erfahrungen. Aus diesem Grunde blieb dieses Problem bis zu den Zeiten Mao Tse-tungs bestehen. Mao hat die alten Ausbeuterklassen gründlich studiert und zu den klassischen Methoden gegen die Restauration des Kapitalismus neue Methoden entwickelt. Somit hat er diesen Theorien neues Leben eingehaucht.

Mao hat während der Restauration des Kapitalismus 1957 in der Sowjetunion und in Osteuropa und auch während der praktischen Revolution in China theoretische Lehren herausgearbeitet. Er hat festgestellt und unterstrichen, dass die sozialistische Gesellschaft eine lange historische Übergangsperiode benötigt und dass in dieser Periode die Klassenkämpfe nicht zu Ende gehen werden. Zwischen der Bourgeoisie und dem Proletariat wird der Klassenkampf ständig fortgeführt. Offen bleibt nur die Frage, wer der Sieger der Kämpfe zwischen denen, die den kapitalistischen Weg gehen und denen, die den sozialistischen Weg gehen, sein wird.

Genauso unbeantwortet bleibt die Frage, ob letztendlich der Marxismus oder der Revisionismus siegen wird. Der Kampf zwischen zwei Klassen, zwei Weltanschau, zwei Wegen und zwei Linien während der Übergangsperiode unter der Diktatur des Proletariats wird weiter andauern. Aus diesem Grunde besteht die Gefahr der Restauration des Kapitalismus. Diese Gefahr geht nicht von den alten Ausbeuterklassen aus, sondern von der neuen Bourgeoisie, die sich überall im Staatsapparat eingenistet hat.

Mao war ein Meister der Dialektik. Die Analyse der Gesetzmäßigkeiten von Widersprüchen hat bei Mao Tse-tung eine Schlüsselrolle gespielt. Er sagte: „Jede Gesellschaft ist voller Widersprüche, besonders die Klassengesellschaft. Es gibt einige, die sagen, dass in der sozialistischen Gesellschaft keine Widersprüche existieren, aber ich sage, dass die sozialistische Gesellschaft voller Widersprüche ist“.

Diese Worte Mao Tse-tungs vom Jahre 1957 sind ein Meilenstein. Das Gesetz der Einheit der Gegensätze existiert überall und so existiert es auch in der sozialistischen Gesellschaft. Somit definierte er die praktischen und traditionellen Widersprüche und deren Entwicklungen. Er hat dieser begrenzten Theorie neue Impulse gegeben und sie wieder lebendig gemacht.

Mao faste seine Erfahrungen mit der praktischen Revolution in China wie folgt zusammen: In China wurde der sozialistische Übergang im Grunde genommen von der Wirtschaft aus durchgeführt. Aber hier sind die Klassen und Klassenkämpfe nicht so hektisch und permanent wie in den Jahren zuvor. Aber es existieren immer noch Reste der Grundherren und der alten Kompradorenklasse. Auch die Bourgeoisie existiert noch immer und die Kleinbourgeoisie kann sich jederzeit neuformieren. Der Klassenkampf ist niemals beendet. Auch der ideologische Klassenkampf zwischen der Bourgeoisie und dem Proletariat ist nicht zu Ende. Diese Kämpfe haben eine schwierige lange Zeit vor sich und manchmal werden diese Kämpfe sehr heftig sein. Das Proletariat will die Welt nach seiner Weltanschauung verändern. Wenn man all dies aus diesem Winkel betrachtet, ist es immer noch nicht klar, ob der Kapitalismus oder der Sozialismus siegen wird.

Dies ist eine meisterhafte Analyse des Sozialismus. Dies ist die beste Antwort für alle, die die Widersprüche im Sozialismus verneint haben. Der Sozialismus ist nämlich voller Widersprüche. Somit unterstrich er auch, dass die Fortführung der Revolution unter der Diktatur des Proletariats notwendig und unwiderruflich ist. Diese Erfahrungen gewann er aus den europäischen, sowjetischen und den chinesischen Revolutionen.

Lenin hatte bereits vor Jahren festgestellt, dass die Diktatur des Proletariats keineswegs ein Ende des Klassenkampfes bedeutet. Wenn man die gesamte nationale Ökonomie in eine sozialistische Ökonomie umwandelt, bleibt die Diktatur in dieser historischen Phase bestehen. Dies ist auch notwendig. Ansonsten könnte die Bourgeoise die Macht wieder an sich reißen, denn die Bourgeoisie wird nicht einfach stumm bleiben, sondern versuchen, den Kapitalismus wieder einzuführen.

Der Kampf zwischen dem Kapitalismus und dem Sozialismus wird während der gesamten Übergangsperiode des Sozialismus andauern. In dieser langen Phase ist es die Hauptaufgabe des Proletariats, die Revolution unter seiner Diktatur fortzuführen. Dies fasste Mao in den folgenden Sätzen zusammen: „In unserem Land, zwischen dem Kapitalismus und dem Sozialismus, wird der ideologische Kampf eine lange Zeit beanspruchen und der Sieger wird sich erst nach einer noch längeren Zeit herauskristallisieren. Die Bourgeoisie, deren Mitläufer und die intellektuelle Klasse stellen als alte Gesellschaft die Voraussetzungen dafür. Deshalb wird diese Auseinandersetzung eine lange Zeit andauern. Wenn wir dies nicht begreifen, dann würden wir den ideologischen Kampf vernachlässigen“.

In seinem Schreiben vom Oktober 1957 sagte er: „Ihr müsst aktiv sein, um die Revolution voranzubringen. Wenn wir alle Produktionskräfte kollektivieren, dann wird dies der Hauptwiderspruch in China zwischen dem Sozialismus und dem Kapitalismus und zwischen der Bourgeoisie und dem Proletariat sein. Dies ist keine Feststellung, die man vernachlässigen darf. Wir müssen nach der ökonomischen Revolution in China die Schwierigkeiten des Marxismus beheben und ihn weiterentwickeln, erweitern und auf eine höhere Stufe bringen“. Demselben Schreiben fügte Mao hinzu: „Was sind die fünf Widersprüche unserer Gesellschaft? Wir haben jetzt die Spitze des Pfeils gegen die Bourgeoisie gerichtet und führen unseren Kampf weiter. Diese richtet sich auch gegen die Privatproduktion. Wir werden diese Produktion in eine Kollektivproduktion umwandeln. Der Widerspruch besteht zwischen der privaten und kollektiven Produktion. Somit natürlich auch zwischen dem sozialistischen und dem kapitalistischen Weg“.

Weiterhin stellte er, drei Monate später, in einem Schreiben fest: „Wie in den Städten besteht der Widerspruch auch in den Dörfern. Der Widerspruch zwischen dem Sozialismus und dem Kapitalismus wird sehr lange bestehen. Für den endgültigen Sieg werden wir viel Zeit benötigen. Das ist die Aufgabe der langen Periode“.

Somit fanden die Fragen des Sozialismus durch die tiefgreifenden Analysen Maos eine konkrete Antwort. Dadurch bekamen die Widersprüche des Klassenkampfes eine noch deutlichere Bedeutung. Ziel muss es sein, die Diktatur des Proletariats zu festigen und zu halten. Bevor man den wahren Sozialismus erreicht, sollte man das Gesetz der Einheit und der Gegensätze als Fundament nehmen. Wenn man die materialistische Dialektik nicht ausreichend begreift, kann man keine Erfolge erzielen. Die sozialistische Gesellschaft ist eine Einheit (das Gesetz der Einheit und der Gegensätze) und diese ist existent in der Gesellschaft. „Wir können jetzt zusammenfassen. Das Gesetz des inneren Widerspruchs oder die Gesetzesmäßigkeit der Gegensätze und daraus resultierende Einheit  ist ein Grundgesetz der Natur und der Gesellschaft und folglich auch des Denkens“. Diese Bewegung ist das Fundament der Gesellschaft, um die Gesellschaft zu bewegen, voranzutreiben. Sie ist die Wurzel der Entwicklung der Gesellschaft.

Was ist der Widerspruch? Was sind die Bewegungen der Gegensätze? Die sozialistische Gesellschaft ist nicht bewegungslos. Sie ist voller Widersprüche. Der erste Widerspruch ist der Widerspruch im Volk und der zweite Widerspruch ist der Widerspruch zwischen dem Volk und dem Feind. Der erste Widerspruch ist bekannt und zu lösen. Aber was man nicht versteht, nicht sieht oder nicht begreift gehört dem zweiten Widerspruch an und birgt Gefahren in sich. Diese Widersprüche hat Mao Tse-tung meisterhaft herauskristallisiert. Dadurch wurde der Modern-Revisionismus herauskristallisiert und die Krankheiten des klassischen Kapitalismus wurden ausführlich aufgedeckt.

Mao ist gegen den monotonen Sozialismus mit voller Kraft angegangen und er hat gezeigt, dass dieser Sozialismus voller Widersprüche ist. Er hat die alten Theorien bis zur Wurzel untersucht und diese monotone und einseitige Theorie verworfen. Im Sozialismus gibt es Klassen und in der Bourgeoisie gibt es Klassen. Der Klassenkampf unterscheidet sich nur in der Form der alten Klassenkämpfe, denn zwischen dem Kapitalismus und dem Sozialismus sind die Widersprüche unausweichlich. Das revolutionieren der Produktionsverhältnisse, Produktivkräfte und der Ökonomie reichen allein für den Sozialismus nicht aus. Die sozialistische Revolution muss in drei Ebenen durchgeführt werden: politisch, ökonomisch und ideologisch.

 

Was muss man darunter verstehen?

 

Der Sozialismus ist eine Übergangsphase zum Kommunismus. Unter diesen wichtigen Aspekt kann man die Feststellungen von Mao Tse-tung begreifen. Somit sind diese Feststellungen von größter Bedeutung. Der Sozialismus ist eine Übergangphase von einer Klassengesellschaft zu einer klassenlosen Gesellschaft. Gleichzeitig beinhaltet der Sozialismus eine historische Übergangsphase. Der Sozialismus ist eine Brücke zwischen dem Kapitalismus und dem Kommunismus. Diese Brücke ist sehr schmal, denn durch Fehler kann man im Kapitalismus oder im Kommunismus landen. Aus diesem Grunde darf man sich hier keine Fehler erlauben. Man muss den ökonomischen Bereich genauso gut abdecken, wie den politischen oder den ideologischen Bereich, um zum Kommunismus zu gelangen. Wie bei allen Übergangsperioden ist der ideologische und politische Konflikt mit der Bourgeoisie nicht auszuschließen. Solange der Klassenkampf existiert und solange zwischen dem Sozialismus und dem Kapitalismus der Kampf bestehen bleibt, muss man die sozialistische Revolution ununterbrochen unter der Diktatur des Proletariats fortführen.

Auch wenn die Produktivkräfte alle vergesellschaftet und die kollektive Wirtschaft gefestigt ist und der sozialistische Sektor die Wirtschaftszweige unter seine Führung bringt, werden die Bourgeoisie und die Klassenkämpfe existieren. Deshalb kann die ökonomische Revolution nicht allein zum Sieg des Sozialismus führen und man kann auch die Fragen zur Weltanschauung nicht für erfolgreich beantwortet erklären. Das heißt, dass der Kampf zwischen der Bourgeoisie und dem Proletariat, dem kapitalistischen Weg und dem sozialistischen Weg und zwischen dem Marxismus und dem Revisionismus nicht einfach beendet werden darf. Wie bei der ökonomischen Revolution, muss die Revolution auch auf die anderen Bereiche übertragen werden. Die Spitze des Pfeils muss auf alle Bereiche gerichtet sein. Diese Bereiche sind der wirtschaftliche, politische und der ideologische Bereich. Mao hat die Theorie erneuert, erweitert und vertieft.

In der Partei und auch in den Machtapparaten der Staatsmacht hat sich immer wieder die neue Bourgeoisie herauskristallisiert. Diese Bourgeoisie ging ein Bündnis mit der alten Bourgeoisie ein, die zuvor entmachtet wurde. Diese alte und neue Bourgeoisie hatte das Ziel, die Staatsmacht zu erobern. Sie waren immer in der kommunistischen Partei organisiert (in der KP) und hatten zudem Beziehungen zu hochrangigen Parteimitgliedern oder Staatsmännern. Sie versteckten sich hinter der „leninistischen Maske“ (Leninismus war eine Maske für sie, da sie keine Leninisten waren, sondern ein Bestandteil der Bourgeoisie) und waren eine Gefahr für den Sozialismus. Aus diesem Grunde bleibt es bis zum Schluss ungewiss, wer diesen Kampf gewinnen wird, weil die neue Bourgeoisie sich überall mit der kommunistischen Maske in der KP verstecken kann. Sie können in alle Lebensbereiche eingreifen und vielleicht mit hinterhältigen Machenschaften an die Macht kommen. So können sie harten Widerstand gegen den Sozialismus leisten. Sie können auch ihre Weltanschauung gegenüber der proletarischen Weltanschauung in den Massenorganisationen und in den Parteiorganen verbreiten und übertragen. So kann die Kommunistische Partei zur Arena der Kämpfe zwischen dem Revisionismus und dem Marxismus werden. Diese Kämpfe können verschiedenste Formen annehmen, mal offen, dann geheim, mal stark und mal still.

Somit ist es notwendig und unwiderruflich, dass man die sozialistische Revolution bis zum Sieg führen muss und das ist nur unter der Diktatur des Proletariats möglich. Die sozialistische Revolution muss, sei es im ökonomischen, im politischen oder im ideologischen Bereich bis zum endgültigen Sieg ununterbrochen fortgeführt werden, auch wenn die Vergesellschaftung der Produktionskräfte bereits vollendet ist und der Sozialismus bereits aufgebaut ist. In jedem Bereich sind diejenigen, die den kapitalistischen Weg gehen und diejenigen, die den sozialistischen Weg gehen, in zwei Fronten geteilt. An beiden Fronten stehen sich die Marxisten und die Revisionisten im Kampf gegenüber. Dies ist ein sehr langer Kampf und er kann mehrere Generationen lang gefochten werden.

Die Theorie der Diktatur des Proletariats wurde durch Mao Tse-tung weiterentwickelt. Diese Entwicklung hat durch die Große Proletarische Kulturrevolution im Jahre 1966 einen hohen Stellenwert erreicht. Diese Revolution kristallisierte den Kampf zwischen dem Marxismus und Revisionismus, zwischen dem Proletariat und der Bourgeoisie und zwischen dem kapitalistischen Weg und dem sozialistischen Weg heraus. Die zentrale Frage bestand in der „Weltanschauung“. Diese Revolution war das Ergebnis der schwersten, erbarmungslosesten und der höchsten Form des Klassenkampfes. Das Zitat von Mao: „Bombardiert die Hauptquartiere der Bourgeoisie“ hat bei den Massen und in den Massen ein großes Echo hervorgerufen. Bis zur Großen Proletarischen Kulturrevolution hat man solch eine Massenbewegung nie zuvor gesehen. Mit dieser Revolution wollte Mao zu den revolutionären Massen durchdringen, um die KP von der Bourgeoisie zu säubern.

Diese Große Revolution Maos und die durch ihn entwickelte Theorie der Weiterführung der Revolution unter der Diktatur des Proletariats hat auch zu großer Antipathie bei einigen Leute geführt. Enver Hoxha war einer von ihnen. Die Klassenkämpfe im Sozialismus mit dem Widerstand der Bourgeoisie waren für Enver Hoxha zu viel. Maos hervorragende Theorie vernichtete die Haltung von Enver Hoxha. Aber der Aufbau der Diktatur des Proletariats, die Vergesellschaftung der Produktionskräfte, die Sozialisierung der nationalen Ökonomie sollten den Sozialismus von den traditionellen Sitten der Kapitalismus im Ganzen freisprechen können. Man sollte auch nicht die Widersprüche zwischen Kopfarbeit und körperlicher Arbeit, zwischen Land und Stadt und zwischen Arbeitern und Bauern vergessen, denn der Mehrwert der Waren war noch existent und noch nicht abgeschafft. Die juristischen Gesetze sind immer noch gültig. Die Verteilung der Warenproduktion findet immer noch nach den juristischen Gesetzen der Bourgeoisie statt und somit auch deren Entwicklung.

 

(IV)

Wenn man die Fragen über die Restauration des Kapitalismus behandelt, ist die Analyse der „Produktionsverhältnisse“ innerhalb der nationalen und internationalen Grenzen sehr wichtig und notwendig. Die Produktionsverhältnisse beinhalten folgende Grundelemente: Kapital, Mehrwertarbeit und die Beziehungen zwischen den Menschen und die Verteilung der Waren.

Als erstes Grundelement behandeln wir das Kapital:

Es ist von größter Bedeutung, dass die Produktionsverhältnisse des Privateigentums durch die Vergesellschaftung in den sozialistischen Sektor übergehen. Aber einzig und allein durch diesen Vorgang löst man nicht das zentrale Problem des Privateigentums. Das vergesellschaftete Kapital hat zwei verschiedene Verwendungszwecke: „Vorwärts und Rückwärts“. Es ist auch wichtig, dass das Proletariat und die Werktätigen diese Ökonomie „unter ihrer Kontrolle haben“.

Die Kollektivierung der Wirtschaft kristallisiert sich in zwei Formen heraus: „Vorwärts“: Sämtliche Wirtschaftszweige gehören dem Volk (oder den Kommunen) und „Rückwärts“ bedeutet: Die gesamte Wirtschaft ist in genossenschaftlichen Kooperativen vereinigt (Kollektivwirtschaft). Da das Kapital dem Volk gehört, ist es zugleich Eigentum des proletarischen Staates. Aber die Kollektivwirtschaft ist nicht Eigentum des Staates, des Volkes oder der Kommune. Nur die Produktionskräfte gehören dem Staat, aber nicht die Ware, die man produziert. Sie gehört den Kooperativen. Die Kooperativen können mit der Ware selbstständig umgehen. Aber beide Wirtschaften sind unter dem sozialistischen Sektor organisiert. Alles was die Kollektivwirtschaft erzeugt, wird vom Staat gekauft. Dafür bekommt sie die Waren, die sie für ihre Produktion benötigt. Wenn wir die kleinen Betriebe bei Seite lassen, so gibt es in beiden Sektoren des Sozialismus die Warenproduktion und den Warenaustausch. So hat es bereits Stalin durch seine Erläuterungen zu den „Problemen der sozialistischen Ökonomie“ unterstrichen. Diese Ökonomie kommt unter der Diktatur des Proletariats über die Bourgeoisie dem Volk zu Gute.

Die Spitze des Pfeils zeigt jetzt nun auf den Kommunismus. Die Rückwärtswirtschaft wird in die Vorwärtswirtschaft übertragen, das heißt sie wird mit der Zeit in die Volkswirtschaft übertragen. Dies ist eine Entwicklungsphase. Die kleinen Betriebe (Privatbetriebe) werden eine lange Zeit benötigen, bis sie in die Volkswirtschaft integriert werden können. Wenn die Kollektivwirtschaft (Bauern und Kleinunternehmer) nicht in die Volkswirtschaft übergeht, dann kann man nicht von einer gesamten Volkswirtschaft reden.  Das heißt, alle Bauern und Privatbetriebe müssen in Volksbetriebe übergehen. Dann kann man von einem gesamten Volksbetrieb reden. Wenn man dies nicht schafft, so könnte die Kollektivwirtschaft (Privatbetriebe und Bauerntum) die Restauration des Kapitalismus herauskristallisieren.

Nun gehen wir auf die vergesellschaftete Wirtschaft (gesamte Volkswirtschaft) ein. Wie kann das Proletariat diese Wirtschaft kontrollieren? Wenn die Produktionsverhältnisse des Privateigentums in die Volkswirtschaft übergehen, bedeutet dies eine Revolution und das ist schon ein qualitativer Schritt. Aber damit ist die Sache noch nicht getan, denn die Werktätigen (Proletariat) müssen diese Volkswirtschaft ständig beobachten und unter ihrer Kontrolle und Verwaltung halten. Wenn dies nicht geschieht, ist das nichts anderes als eine juristische Formalität. Wenn die Werktätigen keine Kontrolle über die Produktionsverhältnisse haben, dann können sie auch nicht die Kontrolle über die Produktion und die Verteilung und Verarbeitung der Waren haben. Die Restauration des Kapitalismus hat in der Sowjetunion und in anderen Ländern gezeigt, dass das Proletariat zu Gunsten der gesamten Arbeiterklasse und allen Werktätigen arbeiten muss, ansonsten wäre die Restauration des Kapitalismus unvermeidbar.

Mao sagte dazu: „Die Beziehungen zwischen der zentralen Ebene und den lokalen Ebenen stellt ebenfalls einen Widerspruch dar. Um diesen Widerspruch zu lösen, ist gegenwärtig darauf zu achten, die Befugnisse der lokalen Ebenen etwas zu erweitern, ihre Selbständigkeit zu erhöhen und ihnen einen größeren Handlungsspielraum zu geben, immer unter der Voraussetzung, dass die einheitliche zentrale Führung gefestigt werden muss. Dies wird für unsere Aufgabe des Aufbaus eines starken sozialistischen Staates von Vorteil sein“.

Da bleibt noch die Frage zu den Beziehungen der lokalen Ebenen untereinander: „Hier denke ich vor allem an die Beziehungen zwischen den übergeordneten und den untergeordneten lokalen Ebenen. Wenn sich schon die Provinzen und Städte über die zentralen Abteilungen beschweren, kann es da sein, dass die Bezirke, Kreise, Distrikte und Gemeinden keine Klagen über die Provinzen und Städte haben? Die zentrale Ebene muss für die Entfaltung der Initiative der Provinzen und Städte sorgen, und die letzteren sollen desselben gegenüber den Bezirken, Kreisen, Distrikten und Gemeinden tun, im einen wie im anderen Fall dürfen die unteren Ebenen nicht in eine Zwangsjacke gesteckt werden“.

Die Verteilung und Entwicklung der Waren auf dem richtigen Standpunkt zu festigen, ist das Grundfundament der Revolution. Während des Aufbaus des Sozialismus kann man nicht behaupten, dass die gesamtwirtschaftlichen Probleme gelöst sind. Es ist ein sehr langer Weg bis diese Probleme gelöst werden können. Als erste Etappe des Kommunismus ist der Sozialismus von den Rechten der Bourgeoisie betroffen. Im Sozialismus existieren immer noch Warenproduktion, Warenaustausch und Warenhandel. Deshalb können wir den Sozialismus als erste Etappe des Kommunismus nicht von der Existenz der Bourgeoisie ausklammern. Das sind Kategorien der Bourgeoisie und diese kann man mit einem Schlag nicht abschaffen.

 

Verteilung der Waren unter den Menschen:

„Wird die Verteilung unter den Leuten nach der Arbeit oder nach dem Gebrauch (Bedürfnisse) durchgeführt“?  Im Kommunismus wird die Verteilung nach Gebrauch (Bedürfnisse) vorgenommen und im Sozialismus nach Arbeit. Wie wir sehen, wird im Sozialismus der Warenaustausch nach der erbrachten Arbeit vorgenommen. Das bedeutet, dass im Sozialismus noch immer die juristischen Gesetze der Bourgeoisie existieren. Diese Gesetze gibt es auch im Kapitalismus: der Mensch wird nach seiner Leistung entlohnt. Es existiert nur ein Unterschied darin, dass im Sozialismus die Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse vergesellschaftet wurden.

Das bedeutet, der Mehrwert ist abgeschafft. Aber in den restlichen Bereichen der Wirtschaft existieren immer noch die juristischen Gesetze der Bourgeoisie und die Konsumgüter werden nach der erbrachten Arbeit verteilt. Bei der Verteilung der Waren sind somit die Grenzen der Bourgeoisie noch nicht überwunden und die sozialistische Gesellschaft kann diese auch nicht auf einen Schlag überwinden. „Nach einer langen und schmerzvollen Geburt steigt der Sozialismus vom Kapitalismus zur ersten Stufe des Kommunismus“.  Im Sozialismus ist der Staat nicht der Staat der Bourgeoisie, aber bei der Verteilung und beim Warenaustausch gelten die juristischen Gesetze der Bourgeoisie.

Wenn die Entlohnung nach der erbrachten Arbeit stattfindet, gibt es hier eine gerechte Verteilung. Aber wie Marx bereits sagte: „Das ist so gerecht wie die ungerechte Verteilung“ (der eine arbeitet mehr und bekommt mehr Lohn und der andere arbeitet weniger und bekommt weniger Lohn). Aufgrund dessen ist die Restauration des Kapitalismus immer noch möglich. Die Übergangperiode sieht so aus, dass die Gesellschaft von der Arbeitskraft zum Verbraucher des Eigenbedarfs wird. Stalin sagte, dass die Bezahlung nach Arbeitskraft allmählich aber sicher abgeschafft werden muss und der Eigenbedarf im Vordergrund stehen muss. Die Antwort darauf wird uns wohl die Zukunft bringen, wenn wir den Warenaustausch analysieren.

Die Orientierung der sozialistischen Phase begegnet folgenden Schwierigkeiten: der materielle Warenaustausch, der Austausch der Erzeugnisse (Produkte), der Produktionswert und der Konsumwert können nicht mit einem Schlag geändert werden, weil die Konsumgüter in dieser Phase nicht nach Bedürfnissen verteilt werden. Die Konsumgüter werden gekauft und verkauft und der Warenaustausch findet nur durch kaufen und verkaufen statt. Der Sozialismus sieht zwei Produktionsweisen vor. Erstens durch den Staat, das heißt durch das Volk und zweitens durch die Kooperativen (Privat). Deshalb existiert immer noch der Kauf und Verkauf mit Geld. Ein Beispiel wäre, wenn die Kooperativen ihre Erzeugnisse dem Staat verkaufen und dafür vom Staat Ware erhalten, die sie gerade brauchen. Solange die Kooperativen nicht in die Volkswirtschaft umgewandelt werden, wird auch der Warenaustausch durch Geld weitergeführt. Somit wird sich in der ersten Phase des Kommunismus das Geld noch behaupten. Wenn der materielle Austausch seinen Platz im Erzeugnisaustausch einnimmt, dann kann „die zentrale Macht oder ein ökonomisches Organ, die vergesellschaftete Wirtschaft für die Vorteile der Gesellschaft nutzen.

Desto mehr sich die sozialistische Gesellschaft entwickelt, desto mehr wird auch der Warenaustausch per Geld abgebaut und der Erzeugnis-Austausch für die Bedürfnisse der Gesellschaft wird schrittweise ausgebaut. Mao, der die chinesischen Erfahrungen zusammenfasste, hat diese Theorie folgendermaßen entwickelt und erweitert: Wenn die Produktionskräfte in den Städten und in den ländlichen Gebieten vergesellschaftet sind, dann dreht sich die wichtigste Frage um die Verwaltung. Damit ist es immens wichtig, wie die Kollektivwirtschaft und die Volkswirtschaft verwaltet werden. Der Sozialismus, der sich zum Kommunismus entwickelt, wird das abgeschaffte Eigentum nach einer Zeit in die Volkswirtschaft übertragen, „aber trotzdem kann hier die Mehrwertarbeit Widersprüche zwischen den Menschen hervorrufen“. Mao sagte weiterhin: „Wir müssen einige Verwaltungsvorkehrungen treffen, um Volkswirtschaft für unsere Bevölkerung schaffen zu können.“

 

Die Vorkehrungen sehen wie folgt aus:

Die Führung der Partei intensiv mit den Massenbewegungen zusammenführen.

Die Führung der Partei, mit den technischen Kadern der Massen zusammenführen.

Die Kader, die an der Produktion beteiligt sind und die Arbeiter, die in der Führung der Partei arbeiten, zusammenführen.

Veränderungen in der Führung. Beziehungen zwischen den institutionellen Stellen und der praktischen Arbeit. Unlogische Veränderungen der Regeln vermeiden.

Das sind Vorkehrungen, die man nicht unbeachtet lassen kann. Hier werden zwei entscheidende Partizipationsgrundlagen der Arbeiterklasse und der Volksmassen im realen Sozialismus geschaffen. Der Parteikader nimmt an der Produktion teil und die Arbeiter/Volksmassen nehmen an der Parteiarbeit teil. Die Aktivitäten und die Zusammenarbeit zwischen den Arbeitern, den Volksmassen, dem technischen Personal und dem Parteikader werden gefestigt. Somit wird die Bürokratie abgeschafft. Das sind alles Meilensteine, die man zur Sprache bringen muss. Somit wurden die Parteifunktionäre an die Arbeit herangezogen, das heißt, sie haben in Fabriken, auf Baustellen, auf Bauernhöfen und in Schweineställen gearbeitet. Diese Vorkehrungen haben viel zum sozialistischen Aufbau beigetragen und die Bürokratie wurde abgebaut.

Es wurde entschieden, dass das Proletariat (Arbeiter und Werktätige) sich auch an der Führung der Partei beteiligen und Entscheidungen treffen können. Mit dieser Entscheidung hat Mao Gerechtigkeit und Gleichheit eingeführt und die Macht der Arbeiterklasse gefestigt. Er hat immer wieder die Massen und die Arbeiterklasse an die Macht herangezogen und wahre revolutionäre Arbeit geleistet. In diesem Zusammenhang ist die Denkweise Maos eine hoch entwickelte Denkweise in den Arenen dieser Welt.

Mao Tse-tung hat gegen die Restauration des Kapitalismus eine lebendige, neue, dynamische und revolutionäre Theorie entwickelt. Mao hat mit dieser Theorie einen großen Schritt nach vorn gemacht. Ohne die Theorien Maos kann man die Restauration des Kapitalismus nicht verhindern. Mao hat gezeigt, dass sich die neue Bourgeoisie von den Produktionskräften ernährt. Deshalb hat er sich mit der Restauration des Kapitalismus intensiv beschäftigt. Er wusste, dass die neue Situation eine neue Politik für den Klassenkampf braucht. Die von ihm entwickelte Theorie ist noch heute lebendig.

 

Ergänzungen zu der Vergesellschaftung der Produktionskräfte:

Trotz der materiellen Produktion, der materiellen Umwandlung und der Vergesellschaftung der Produktionskräfte existiert noch immer die Geldpolitik.

Diese Existenz hält die Kleinbourgeoisie am Leben.

Die Existenz der Bourgeoisie erzeugt neue kapitalistische Grundlagen.

Die Produktion und Produktionsverhältnisse, die Verteilung der Produktion und der Warenaustausch müssen beim Aufbau des Sozialismus miteinander verknüpft werden, jedoch besteht in diesem Zusammenhang eine Möglichkeit für die Restauration des Kapitalismus.

Die Verteilung der Waren und Konsumgüter wird nicht nach Bedürfnissen vorgenommen (wie es sein sollte), sondern nach Leistung (Arbeit).

In dieser Umverteilungsphase gelten noch immer die juristischen Gesetze der Bourgeoisie als eine

krisenhafte Überbleibsel.

Die Widersprüche zwischen Bauern und Arbeitern, zwischen Kopfarbeit und körperlicher Arbeit, zwischen Dörfern und Städten, zwischen Führung und Geführten existieren noch immer. Dies kann den sozialistischen Aufbau immer noch enorm gefährden und zurückwerfen.

Dies alles bedeutet, dass die Ebene nach der durchgeführten ökonomischen Revolution, jederzeit die Restauration des Kapitalismus hervorbringen kann. Diese Gefahr lauert auch von außen. Die internationale kapitalistische Blockade und die imperialistischen Angriffe stellen eine große Gefahr dar. Durch die inländischen und ausländischen Beziehungen können die ideologisch verfaulten, kapitalistischen Kräfte die neue Bourgeoisie herauskristallisieren. Es ist deshalb unvermeidbar, den politischen Klassenkampf fortzuführen.

Dieser Klassenkampf ist langwierig, holprig und voller Hindernisse. Der Klassenkampf darf niemals ruhen. Zwei Klassen (Proletariat und Bourgeoisie), zwei Wege (kapitalistischer Weg und sozialistischer Weg) und zwei Linien (Marxismus und Revisionismus). Zwischen diesen Klassen werden die Hauptkämpfe ausgetragen. Unter der Diktatur des Proletariats muss der Klassenkampf fortgeführt werden. Hauptsache ist, die Revolution voranzutreiben und die Diktatur des Proletariats völlig auf die Bourgeoisie zu richten.

 

III. UNTER DER FÜHRUNG MAOS ENTWICKELTE DIE KP CHINAS GEGEN DEN MODERNEN REVISIONISMUS EINEN GROSSEN KAMPF UND BRACHTE DIE REVISIONISTEN AN DIE SCHWERE STRÄFLINGSKETTE:

 

Manche Kreise behaupten, es war stets „der Kampf zwischen Peking und Moskau“ und andere meinen, es war stets ein „Tauziehen zwischen der KPC und der KPdSU“. Wir befinden uns jetzt im 50. Kampfjahr gegen den Revisionismus. Das Grundelement dieses Kampfes ist der Kampf zwischen dem Marxismus und dem Revisionismus. Der Marxismus wurde unter der Führung Maos durch die KPC vertreten und der Revisionismus wurde unter der Führung Chruschtschows durch die KPdSU vertreten. Nach dem 20. Parteitag der KPdSU wurde dort Schritt für Schritt der Revisionismus entwickelt. Diese Entwicklung des Revisionismus hatte im Jahre 1957 während der Deklaration von Moskau und während der Bekanntmachung 1960 heftige Diskussionen ausgelöst. Somit wurde der Revisionismus im Oktober 1961 während des 22. Parteitages der KPdSU als eine Art Virus in die Kommunistische Internationale Bewegung hineingebracht.

Nach dem Tod Stalins war der 20. Parteitag ein Wendepunkt. Während des Parteitages und besonderes bei den geheimen Sitzungen, wurden Stalin unverschämte Anschuldigungen vorgeworfen. Man versuchte seinen Namen zu beschmutzen. Dies war das erste Zeichen für die Spaltung der Kommunistischen Internationalen Bewegung. Während des 22. Parteitages 1961 wurde Stalin persönlich angegriffen und so haben die Verleumdungen gegen den Marxismus-Leninismus ihren Höhepunkt erreicht. In dieser Zeit kristallisierte sich die Spaltung der Kommunistischen Internationalen Bewegung heraus. In diesem Zusammenhang haben die KPC und APA den Marxismus-Leninismus gegen den Revisionismus verteidigt. Die KP Chinas unter der Führung von Mao Tse-tung hat dabei eine enorm wichtige Rolle gespielt, um die modern-revisionistischen Thesen von Chruschtschow ans Tageslicht zu bringen.

 

Was war die zentrale Frage dieses Kampfes?

 

Die zentralen Fragen oder die Kernpunkte der Meinungsverschiedenheiten waren die Feststellungen von 1957 und 1960, ob sich die revolutionären Grundsätze einen Zugang verschaffen, ob sich der Marxismus-Leninismus und der Proletarische Internationalismus einen Zugang verschaffen, ob die Notwendigkeit der Revolution sich einen Zugang verschafft oder ob sich der Imperialismus einen Zugang verschafft.

Dieser ideologische und politische Kampf gegen den Revisionismus wurde als zentrales Anliegen durchgeführt. Man durfte keinesfalls den Marxismus dem modernen Revisionismus von Chruschtschows opfern. Deshalb wurde mit den Grundprinzipien des Marxismus gegen den modernen Revisionismus von Chruschtschows an offenen Fronten gekämpft und dies wurde natürlich im Zusammenhang mit der Kommunistischen Internationalen Bewegung durchgeführt. Man musste den Marxismus gegen den modernen Revisionismus verteidigen. Um das wahre Gesicht des modernen Revisionismus zu enttarnen, haben mehrere kommunistische Parteien Mao Tse-tung und seine KPC unterstutzt. Aber die größte Unterstützung kam hauptsächlich von der Arbeiterpartei Albaniens. Dieser Kampf wurde nach dem 20. Parteitag der KPdSU mal bilateral und manchmal offen geführt. Aber einige Jahre nach dem 20. Parteitag der KPdSU wurde dieser Kampf ganz offen geführt. Damit begann der richtige Kampf zwischen dem Marxismus und dem modernen Revisionismus. Dies war der Kampf zwischen zwei Linien und der Kampf zwischen zwei Wegen. Sollte man die marxistische Linie wählen oder die modern-revisionistische Linie? Sollte man den Weg einschlagen, der dem Marxismus dient oder sollte man den Weg des modernen Revisionismus einschlagen, der sich dem Imperialismus unterwirft. Die KPC musste gegen die KPdSU drei Hindernisse überwinden. Das erste Hindernis war der 20. Parteitag der KPdSU 1956, das Zweite war die Deklaration aus Moskau 1960 und das Dritte war der 22. Parteitag im November 1961. In diesem Zeitraum hat sich der Revisionismus systematisch gefestigt und sich weiterentwickelt.

Der Parteitag der KPdSU 1956 hat zwei Punkte in den Vordergrund gestellt. Die erste These war: „In Frieden den Sozialismus aufbauen (zum Sozialismus übergehen)“. Die zweite These bestand darin, „den Kampf gegen die Verehrung von Personen“ durchzuführen. Durch diese Maskerade wollte man Stalin politisch angreifen und ihn bei den Massen unbeliebt machen. Aber die KP Chinas hat die These vom friedlichen Sozialismus nicht akzeptiert und diese Thesen kritisiert. Sie haben auch die Hetzkampagne gegen Stalin nicht akzeptiert.

Die Führung der KP Chinas nahm wie folgt Stellung: „Die Kritik vom 20. Parteitag der KPdSU, was Stalin betrifft, ist grundsätzlich und prinzipiell fehlerhaft! Chruschtschow hat die Verdienste Stalins zum Sozialismus, zum Marxismus-Leninismus, zum Aufbau des Sozialismus, zur Entwicklung des Sozialismus und zur Diktatur des Proletariats völlig verneint. Chruschtschow hat auch die Siege Stalins gegen den Faschismus, gegen die einheimischen und internationalen Feinde und die Grundsätze des Marxismus-Leninismus während des 20. Parteitages völlig verneint“.

Aber die KP Chinas hat diese Feststellungen einige Jahre von der Öffentlichkeit ferngehalten. Diese Feststellungen wurden wie folgt fortgeführt: „Um unsere Beziehungen und unsere Einheit mit der Sowjetunion gegen unsere gemeinsamen Feinde nicht zu gefährden, haben wir unsere Kritik an dem 20. Parteitag der KPdSU nicht offen dargelegt. Da die Imperialisten und die reaktionären Kräfte der Welt gegen die Sowjetunion und gegen den Kommunismus permanent Hetzkampagnen führen und die Führer der Sowjetunion auch nicht so stark vom Marxismus-Leninismus abgewichen sind wie heute, haben wir uns mit unseren Kritiken zum 20. Parteitag der KPdSU zurückgehalten“.

Natürlich haben die Beschlüsse des 20. Parteitages der KPdSU in der Internationalen Kommunistischen Bewegung zu ideologischen Verwirrungen geführt. Und dies führte zum Revisionismus. Chruschtschows Geheimvorschlag am 20. Parteitag war Verrat an Stalin und der Vorschlag zur Festigung des Sozialismus durch parlamentarische und friedliche Methoden war ebenfalls ein Zeichen für den Revisionismus. Diese Geheimvorschläge schlugen wie eine Bombe in die Internationale Kommunistische Bewegung ein. Besonders der Verrat an Stalin konnte weder von der Schwester, der KP Chinas, noch von der Arbeiterpartei Albaniens einfach hingenommen werden.

„Zum Verrat an Stalin“ nahm die KP Chinas wie folgt Stellung: „Chruschtschow hat bis heute nicht den Mut gehabt, diesen Geheimvorschlag vom 20. Parteitag den Sowjet-Völkern und auch nicht den anderen sozialistischen Ländern mitzuteilen, denn dieser Geheimvorschlag kann von den sozialistischen Ländern und deren Völkern nicht einfach hingenommen werden“. Im selben Schreiben hatte die KP Chinas auch unterstrichen: „Die Angriffe auf Genosse Stalin sind ebenfalls Angriffe auf die Lehre von Marx, Engel und Lenin. Dies zeigt deutlich, dass man bei den Fragen zu den imperialistischen Kriegen, bei der Frage des Friedens, der Frage zur Diktatur des Proletariats, bei der Frage zu den Revolutionen in den kolonialen und halbkolonialen Ländern und bei der Frage zu Stalin, die marxistisch-leninistische Theorie ablehnt. Stalin vor den Augen der Öffentlichkeit zu verraten und ihn schlecht zu machen, ist nichts anderes als eine hinterhältige Intrige von Chruschtschows“.

Am Ende desselben Schreibens nahm die KP Chinas Stellung für den großen Führer (Stalin) der Kommunistischen Internationalen Bewegung: „Die Opportunisten konnten weltweit in der historischen Entwicklung der Kommunistischen Internationalen Bewegung weder mit Verrat noch mit Verleumdungen gegen Marx, Engels oder Lenin Erfolge erzielen…Es lebe die revolutionäre und oberste Lehre von Marx, Engels, Lenin und Stalin“.

In einer Zeit, in der große Verwirrung herrschte, hat Mao Tse-tung gegen den Revisionismus einen großen und standhaften Kampf entwickelt. Er hat Stalin gegenüber seinen Feinden verteidigt. Er hat den Weg der Internationalen Kommunistischen Bewegung erleuchtet, als er in der KP Chinas 1963 einen 25-Punkte-Vorschlag für die Kommunistische Internationale Bewegung machte. Aber bis zum Jahr 1963 musste man zwei Hindernisse überwinden. Die Hindernisse waren 1957 die Moskauer Deklaration und 1960 die Bekanntmachung der KPdSU. In Bezug auf diese Deklaration und diese Bekanntmachung wurden eine lange Zeit Gespräche zwischen Moskau und Peking geführt.

Trotz einigen Fehlern wurden gegen den Revisionismus auch Erfolge erzielt. In diesem Zusammenhang haben die Schwesterparteien der Kommunistischen Internationalen Bewegung die Richtigkeit der Oktoberrevolution und den revolutionären Marxismus verteidigt und die Zusammenarbeit zwischen den kommunistischen Schwesterparteien weltweit gefestigt.

Obwohl die These des friedlichen Übergangs zum Sozialismus nicht in der Bekanntmachung der Kommunistischen Internationale niedergeschrieben wurde, konnte festgestellt werden, dass die herrschenden Klassen niemals ihre Macht an den Parlamentarismus abgeben werden. Dabei wurden auch die außerparlamentarischen Mittel der Massenbewegungen für den Übergang zum Sozialismus erarbeitet. Aber diese konnte die KP Chinas immer noch nicht zufrieden stellen. Die Probleme hat die KP Chinas mit den Schwesterparteien und auch mit der KPdSU ausführlich diskutiert. Diese Gespräche wurden mit den revolutionären Prinzipien der KP Chinas geführt. Bei diesem Kampf hatte man einige Vorteile gewonnen aber auch einige Nachteile hinnehmen müssen.

Die Deklaration des 20. Parteitages der KPdSU wurde unter der Führung der KP Chinas gemeinsam mit den Schwesterparteien in einem schweren Kampf besiegt. Dieser Sieg war mit den revolutionären Thesen des Marxismus möglich.

 

Wir fassen zusammen:

  1. a) der US-Imperialismus ist die Zentrale der reaktionären Weltbewegung und somit der Hauptfeind der Weltbevölkerung,
  2. b) nötig sind gemeinsame Grundsätze der revolutionären Prinzipien und der Aufbau des Sozialismus,
  3. c) die weltweiten Revolutionen müssen mit der wahren M-L- Linie und mit der praktischen Arbeit durchgeführt werden,
  4. d) auch wenn das Proletariat an der Macht ist, bedeutet dies nicht das Ende der Revolution,
  5. e) sei es der Kapitalismus oder der Sozialismus, es wird eine lange Phase in Anspruch nehmen, wer am Ende siegen wird,
  6. f) die Bourgeoisie wird ihre Existenz behaupten und der Revisionismus wird im Sozialismus eine innere Gefahr darstellen. Der Imperialismus wird eine Gefahr von außen für den Sozialismus darstellen,
  7. g) die materialistische Dialektik, die Erkenntnistheorie, die Ästhetik und die Ethik bei der praktischen Arbeit sind von größter Bedeutung.

Diese Thesen waren die Antwort auf die Deklaration der KPdSU. Damit wurden einige revisionistische Thesen der KPdSU revolutioniert. Die KP Chinas und die Schwesterparteien haben auch gegen die Führer der KPdSU energisch gekämpft, weil die Führung der KPdSU die revisionistischen Thesen in der Deklaration verankern wollte.

Aber damit war der Kampf noch nicht zu Ende. Im Jahre 1961 wurde der 22. Parteitag der KPdSU durchgeführt. An diesem Parteitag wurden die Kritik und die Verleumdungskampagne gegen Stalin noch systematischer durchgeführt als je zuvor. Somit hatte die Führung der KPdSU mit dem 22. Parteitag 1961 den Revisionismus wieder aufgebaut. Sie haben statt der Revolution und der Diktatur des Proletariats die revisionistische Linie beansprucht: „Wettlauf für die friedliche Phase“, „Friedlicher Übergang zum Sozialismus“, „Gemeinsame Partei des Volkes und Staates“. Dies waren die revisionistischen Erfindungen der KPdSU. Mit solchen revisionistischen Erfindungen stellten sie erneut den Marxismus in Frage.

Zitat der KP Chinas: „Die große Diskussion in der Kommunistischen Internationale ist im Endeffekt eine Diskussion, ob man sich an den Marxismus-Leninismus oder an den Revisionismus binden sollte. Ob man sich an den proletarischen Internationalismus oder den Chauvinismus binden sollte. Hier geht es um Einheit oder Verfall“. Unter diesen Umständen hat die KP Chinas auf den nahenden Revisionismus in einem Paket mit 25 Thesen geantwortet. Diese Thesen waren eine Kampfansage an den Revisionismus. Dies ist von größter Bedeutung für die Marxistische Theorie. Mit diesen Thesen wurde der Revisionismus zurückgedrängt.

Die wichtigsten Punkte dieser 25 Thesen sind folgende:

Festhalten an der Linie des Marxismus-Leninismus und die Beibehaltung der marxistisch-leninistischen Innen- und Außenpolitik.

Die Diktatur des Proletariats errichten und in dieser Diktatur das grundlegende Bündnis zwischen Bauern und Arbeitern festigen. Die sozialistische Revolution auf den ökonomischen und ideologischen Feldern bis zum Schluss fortführen.

Die Existenz der breiten Volksmassen entwickeln und diese voranbringen. Den sozialistischen Aufbau systematisch durchführen und die Produktion weiterentwickeln, um den Wohlstand der Bevölkerung zu erhöhen. Die nationale Verteidigung weiter ausbauen.

Die sozialistische Einheit auf der Linie des Marxismus-Leninismus weltweit festigen und die anderen sozialistischen Länder unter dem Dach des proletarischen Internationalismus unterstützen.

Verteidigung gegen die imperialistischen Kriege.

In jedem Land gegen die reaktionären Kräfte und die Anti-Kommunisten, Volksfeinde und Konterrevolutionäre und ihre politische Weltanschauung kämpfen.

Weltweit die unterdrückten Völker und Nationen und den revolutionären Kampf unterstützen.

Die Stellungnahme zur Deklaration und die Bekanntmachungen von 1957-1960 wurden mit diesen revolutionären Grundsätzen an die Kommunistische Internationale übergeben. Diese Thesen dienen dem ideologischen und politischen Grundbündnis der Kommunistischen Internationalen Bewegung. Aber diese Thesen wurden von der KPdSU und ähnlichen Parteien ignoriert. Sie haben den Revisionismus bevorzugt. Somit befanden sich Chruschtschow und seine Mitläufer auf dem Weg zum Revisionismus. Sie haben nicht den sozialistischen Weg, sondern den kapitalistischen Weg eingeschlagen. Sie haben sich hinter einer marxistisch-leninistischen Maske versteckt. Diese Thesen waren eine große Hilfe im Kampf der KP Chinas gemeinsam mit den Schwesterparteien der Kommunistischen Internationalen Bewegung. Diese ideologische Waffe diente der Revolution und dem Sozialismus.

Inzwischen sind fast 50 Jahre vergangen aber gegen den Revisionismus muss man den ideologischen Kampf kontinuierlich fortführen. Der Revisionismus hat seine Verkleidung gewechselt. Es ist nicht so, dass dieselben Modern-Revisionisten, wie es sie in der Sowjetunion gab, noch heute existieren. Aber auch der heutige Revisionismus versucht den revolutionären Inhalt des Marxismus zu verdrehen und zu vernichten.

Wenn man den revolutionären Marxismus definiert, so muss man auch seine Grundsätze und seine Prinzipien definieren. Der Marxismus ist nicht gehorsam und fügt sich nicht dem System. Er ist das System. Deshalb ist es notwendig, dass alle kommunistischen Parteien gegen diesen neuen Sozialismus, das heißt, gegen diesen neuen Typus von Sozialismus, einen energischen ideologischen Kampf führen. Dies ist die Hauptaufgabe der Kommunistischen Internationalen Bewegung und aller kommunistischen Parteien. Diese Aufgabe zu lösen ist notwendig und auch unwiderruflich. Wenn man aus diesem Kampf als Sieger hervorgeht, so werden nicht nur die Revolution und Sozialismus seine wahren Werte zurückerhalten. Auch der revolutionäre Marxismus bekommt sein hochverdientes Prestige und sein Ansehen wieder zurück. Der revolutionäre Marxismus erhält seine frühere Ehre und Würde zurück.

 

TKP/ML-ZK

(Kommunistische Partei der Türkei – Marxistisch, Leninistisch)

März 2007